Durch die stetige Weiterentwicklung des Webdesigns, Funktionalitäten von Onlineshops und neue Formen der Kommunikation, ist der Nutzer zu einem anspruchsvollen Besucher geworden, der in einer wettbewerbsstarken Anbieter Umgebung schlicht die freie Wahl über seinen Einkauf hat. Gefunden zu werden und eine Marke zu etablieren ist daher wichtiger denn je.

Was ist Digital Brand Building?

Digital Brand Building
Digital Brand Building beschreibt den Aufbau, die Etablierung und die Verbesserung der Identität einer Marke im Internet. Der Fokus liegt bei der Vermittlung bestimmter Werte und Ansichten in Form der Marke selbst. Diese Werte wiederum orientieren sich an den Wünschen der Verbraucher und sollen letztlich zu einer Identifikation mit der Marke führen.

Psychologische, gestalterische und funktionale Eigenschaften sollen den Verbraucher dazu bringen eine bestimmte Eigenschaft immer mit dieser Marke zu assoziieren. Entscheidend wichtig für ein erfolgreiches Brand Building sind das Vertrauen der Nutzer durch beispielsweise Social Proof aus Sozialen Netzwerken, sowie die Autorität, die eine Marke zu einem spezifischen Themensegment nach außen verkörpert.

Was ist Brand Awareness?

Brand Awareness
Brand Awareness oder Markenbekanntheit geht mit dem Brand Building einher und kann im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung eine entscheidende Rolle spielen. Als Marke, die bestimmte Werte repräsentiert oder spezielle Produkte oder Dienstleistungen anbietet, ist es wichtig am Markt gefunden zu werden um eine Reputation aufzubauen.

Die Markenbekanntheit steigt, je eher sie im Zusammenhang relevanter Suchanfragen gefunden wird. Auch die Verknüpfung durch soziale Netzwerke ist bei der Wahrnehmung der Marke wichtig, da soziale Netzwerke von einem hohen Interaktionsgrad geprägt sind und den klassischen WOM (word-of-mouth) erweitern.

Wie wird ein Brand-Status durch SEO erreicht?

Bedingt durch das Internet of Things ist ein Nutzer zu einem anspruchsvollen Besucher transformiert, der bereits aus Gewohnheit eine flüssige Webseite, strukturierte Inhalte sowie Schnittstellen zu bspw. Social Media erwartet. Fehlen diese, ist der Seitenabsprung nicht weit.
Bevor eine Marke an Autorität und Trust durch Social Media oder Content Marketing gewinnen kann, sollte der Webauftritt, der das Aushängeschild einer Marke sein kann, optimiert werden.
Individualismus und Wiedererkennung einer Webseite sind dabei maßgebende Treiber eines erfolgreichen Brandbuildings.

Brand Awareness durch SEO

Da es sich Google zur „offiziellen“ Aufgabe gemacht hat, stets die qualitativsten und relevantesten Informationen zu einer Suchanfrage auszugeben, ist eine technisch und inhaltlich einwandfreie Umsetzung der Webseiten auch für den gezielten Markenaufbau von zentraler Bedeutung.

Diese SEO und User Faktoren können den Brand Status beeinflussen:

  • Digital Brand Building durch Technische und strukturelle Funktionalität
  • Digital Brand Building durch UX und UI Design (User Experience & User Interface Design)
  • Digital Brand Building durch Corporate Identity und Local SEO
  • Digital Brand Building durch SEO Driven Content

Digital Brand Building durch Technische und strukturelle Funktionalität

1. Crawlability
Crawlability ist die Nutzerfreundlichkeit einer Webseite für den Suchmaschinen Crawler. Die Crawlability der Webseiten sollte zu jeder Zeit gegeben sein, da der beste Inhalt nichts taugt, solange er für die Suchmaschinen nicht zugänglich ist.

Wie die Crawlability und die Steuerung des Crawling gewährleistet werden kann, finden Sie im Beitrag „Crawler effizient steuern und das Crawling von Webseiten überwachen“.

2. Performance
Schnell, schneller, am schnellsten.Hohe Ladezeiten führen zu erhöhten Absprüngen und dem Verlust potentieller Leads.

Besonders kritisch wird es dann, wenn für einen Klick Kosten, wie etwa durch SEA Kampagnen, anfallen.

Eine stabile Serverumgebung ist das Fundament einer erfolgreichen digitalen Markenbildung. Übersteigt der Markenauftritt unplanmäßig die Erwartungen, kommt es zu einer hohen Datenlast durch Traffic, die der Server stemmen muss.

Ist es nicht der Traffic durch neue Besucher, kann es auch an dem einen oder andern Marktwettbewerber liegen, die Ihnen den Erfolg nicht gönnen.

Komplette Serverausfälle sollten ohnehin vermieden oder weitestgehend reduziert werden. Der Einsatz von CDN‘s (Content Delivery Network) kann sowohl im Hinblick auf Performance aber auch im Hinblick auf Ausfallsicherheit behilflich sein.

3. Domain und URL
Wie bereits in dem Beitrag über Domainnamen beschrieben, ist es im Fokus auf Markenbildung und Markenwahrnehmung ideal, den eigenen Brand in der Domain URL zu verwenden.

Damit kann die Markenbekanntheit signifikant gefördert werden und stärkt die Wahrnehmung als vertrauenswürdige Marke selbst. Suchmaschinen wie Google verstehen seit einiger Zeit den Zusammenhang zwischen Marke und Produkt bzw. Dienstleistung, sodass es nicht zwangsweise nötig ist sein Hauptkeyword mit dem Branding zu vermischen.

4. Suchergebnisoptimierung durch optimale Meta Title, Description und Dokumentenkontur
Mehr Sichtbarkeit in den Google SERPs steigert die Klickraten und führt wiederum zu einem Anstieg im Ranking.

Die richtige Wahl der Seiten Title & Description und eine saubere Dokumentenkontur haben dabei einen wesentlichen Einfluss und können sich positiv auf das Vertrauen der User auswirken.

Im Idealfall besitzt die URL das Hauptkeyword, was sich auf der Ziel Seite in der H1 Überschrift sowie in Title und Description wiederfindet.

Mit der Anreicherung durch Structured Data Markups können zudem weitere Signale wie Bewertungen und spezielle Auszeichnungen für Produkte implementiert werden, die bei einem User einen Vertrauensbonus hervorrufen können.

5. Interne Verlinkung, Klicktiefe und korrekte Weiterleitungen
Eine Strukturierung ist nicht nur für das Verständnis seitens der Suchmaschinen wichtig, sondern auch für die logische Inpage-Navigation der User.

Interne Verlinkungen sollten durch die Methode des Siloing optimiert werden um die Power der einzelnen Seiten ideal zu verteilen.

Zu vermeiden ist eine überladene interne Verlinkung, die den Lesefluss von Text und Navigation erschwert und den internen Linkjuice unnötig verschenkt. Sinnvoll ist eine stärkere Gewichtung für relevante und wichtige Seiten, deren interne Verlinkung in Relation zur gesamten internen Verlinkung aller Seiten steht.

6. Mobil Freundlichkeit und Multi Device optimierte Inhalte
Nicht zuletzt durch das Google Mobile Update, über das bereits berichtet wurde, ist die mobile Optimierung von Webseiten und Inhalten bedeutungsvoller denn je.

Die steigenden Zugriffszahlen aus dem mobilen Sektor müssen mit Inhalten bedient werden, die auf jedem Endgerät lesbar sind. Denn die Wahrnehmung einer Marke findet längst nicht mehr hinter den heimischen Wänden statt, sondern ist mobil und allgegenwärtig.

Responsive Design
Responsive Design

Diese „on-the-fly“ Markenbildung und Wahrnehmung benötigt einen schnell ladenden Webauftritt durch ressourcenschonende Medien wie SVG oder dem zukünftig neuen WebP Format für Bilddateien.

Durch Rich Snippets und den kürzlich eingeführten Rich Cards, kann Aufmerksamkeit in den mobilen SERPs gewonnen werden. Zusätzlich kann der Auftritt durch den Einsatz von Accelerated Mobile Pages gestärkt werden.

Digital Brand Building durch UX und UI Design (User Experience & User Interface Design)

User durch SEO Maßnahmen auf die eigenen Seiten zu bringen ist das Eine, sie dort zu halten oder erneut zu gewinnen, das Andere.

Um die Bounce Rates zu reduzieren und aus indirekten Rankingfaktoren wie Social Signals profitieren zu können, müssen Webseiten überzeugen und Nutzen stiften. Gute Nutzererfahrungen und Interaktionen mit den Seiten sind ebenso wesentliche Bestandteile einer erfolgreichen Markenbindung und Markenidentifikation und machen den Unterschied zum Wettbewerb aus.

Ein User, der nach einer Lösung sucht, hat eine bestimmte Erwartung an das Ergebnis welches er finden will. Die Anforderungen an das UX Design zur Erfüllung dieser Erwartungen sind dabei nicht nur hoch sondern dynamisch und komplex.

Zu den fundamentalen Erfolgsfaktoren des UX & UI Designs gehören:

  • Utility: Hoher Nutzwert von Funktionen und Inhalten für eine Zielgruppe
  • Accessibility: Verfügbarkeit und subjektive Performance auf Multi Device Ebene
  • Usability: Effektives und Effizientes Interface Design durch klare Strukturen und Nutzerfluss
  • Visuals: optische Attraktivität und Einzigartigkeit durch bereitgestellte Medien und Designs
  • Joy of Use: Emotionale Ansprache durch Freude an der Nutzung z.B. durch Micro Interactions und Take Aways

Markenauftritte die diesen Kriterien gerecht werden, werden stärker wahrgenommen und können indirekt mit einem besseren Ranking rechnen und das Vertrauen der User gewinnen.

Digital Brand Building durch Local SEO

Im Hinblick auf das Local SEO ist es wichtig konsistent aufzutreten und Firmenangaben (Öffnungszeiten, Kontakt, Firmenlogo, Firmenbilder) in Local Citations, Google MyBusiness Einträgen oder Sozialen Netzwerken einheitlich zu hinterlassen.

Digital Brand Building durch SEO Driven Content

Content Marketing kann die Markenwahrnehmung und Markenbildung stark beeinflussen. Mit Evergreen Content, User generated Content, Visual Content oder gar Killer Content kann eine Marke schnell Bekanntheit gewinnen und neue Interessenten für sich gewinnen.

Wenn der geschaffene Content zudem um Komponenten der Suchmaschinenoptimierung ergänzt wird, wird das Auffinden jener Inhalte und deren Kopplung an die Marke vereinfacht.

Die Basic-SEO Komponenten die nicht fehlen dürfen:

  • Keywordanalysen und semantische Zusammenhänge
  • Keywordoptimierung in URL, Title, Description, Dokumentenkontur
  • Relevante visuelle Medien (Bild, Video, Infografik, Animationen) inkl. Suchmaschinenoptimierter Auszeichnung (ALT/Title Attribut)
  •  SERP Optimierung durch Rich Snippets

Die SEO-Advanced Komponenten die nicht fehlen sollten:

  • Analyse der User Intention zur Content Justierung
  • Reduktion der Werbebotschaft durch Schaffung von Mehrwert (z.B. Help Content, Fun-Content, Thought Leadership Content, Cross Promotion)
  • Customer Journey Mapping für dynamische Content und Suchzyklen

Fazit – Brand Building braucht SEO und User-Centered-Design

Suchmaschinenoptimierung ist für den erfolgreichen Makenaufbau längst keine On-the-Top Zugabe. Vielmehr eine Prämisse um im digitalen Wettbewerb überhaupt wahrgenommen zu werden.

Doch SEO ist nur der erste Schritt und bildet das notwendige Fundament eines digitalen Markenauftritts. Immer wichtiger wird die Nutzerorientiere Umsetzung der Webseiten. Subjektive Faktoren wie Social Proof, Shareability of Content und User Happiness werden immer stärkere Faktoren neben der technischen Umsetzung und tragen in hohem Maße zur Markenbekanntheit bei.

Auch Suchmaschinen wie Google nehmen diese Veränderung wahr und es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis User Experience zu einem direkten Rankingfaktor wird.

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Über den Autor
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Über den Autor

Herbert Buchhorn ist Geschäftsführer der clicks digital GmbH, einer der führenden Performance Marketing Agenturen mit Sitz in Dresden und Projektbüros in Berlin, München und Köln. Als gefragter Marketingexperte betreut er mit seinem Team nationale wie internationale Onlineprojekte von Unternehmen unterschiedlichster Branchen.

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