Sie suchen nach einem Weg, Ihren Onlineshop, Ihre Website oder Ihren Blog auch außerhalb des Google-Universums voranzubringen? Sie kennen vermutlich die wachsenden Möglichkeiten von bezahlter Werbung in den Sozialen Medien und wollen auch hier einen Schritt voran machen?
Viele Unternehmen schalten ihre Anzeigen auf den wohl bekanntesten Plattformen Facebook und Instagram. Angesichts der Größe und Beliebtheit dieser Kanäle scheint die Zielgruppe hier optimal erreichbar. Viele unserer Kunden stellen uns daher die Frage, ob es sinnvoll ist, noch andere Social-Media-Kanäle wie Pinterest in die Bewerbung einzubeziehen.
Tatsächlich ist Pinterest bei unseren Kunden oft nicht die erste Wahl. Dabei geben Pinterest-Nutzer im Monat doppelt so viel aus wie Nutzer anderer Plattformen. Dazu haben sie 30 % größere Warenkörbe. Mehr als 25 % der Zeit auf der Plattform wird zum Shoppen genutzt und bei bezahlten Maßnahmen fallen die Kosten pro Conversion laut Pinterest 2,3-mal niedriger aus als bei anderen Social-Media-Kanälen.
In diesem Artikel erfahren Sie, was Pinterest Marketing auszeichnet, wie Sie über bezahlte Werbung Ihre Zielgruppe erreichen können und wie Sie Schritt für Schritt eine Kampagne nach Ihren Zielvorgaben erstellen.
Im Gegensatz zu Facebook und Instagram ist Pinterest kein reines Social Network. Vielmehr wird die Plattform oft als visuelle Suchmaschine bezeichnet. Die Nutzenden suchen aktiv nach Ideen, Inspirationen, Anleitungen und Tipps zu einem spezifischen Thema.
Anstatt mit klassischen Ergebnissen in Textform (ähnlich wie in Suchmaschinen) zu arbeiten, besteht die Plattform aus sogenannten Pins. Diese „Beiträge“ der Nutzer oder Unternehmen beinhalten ein Bild, eine Bildkollektion oder ein Video sowie Beschreibungen und einen Link.
Wenn ein Pin gefällt, kann dieser kommentiert, geliked oder auf virtuellen Pinnwänden als visuelles Lesezeichen gespeichert werden. Dieses Abspeichern wird als „Pinnen“ bezeichnet und führt zum organischen Verbreiten der Pins auf der Plattform zwischen den Nutzern.
Die wichtigsten Begriffe kurz für Sie zusammengefasst:
Unternehmen haben auf der Plattform somit die Möglichkeit, klassisches Content Management zu betreiben und Nutzern Inhalte und Lösungen mit Mehrwert zu bieten.
Pinterest existiert seit 2010 und gewinnt seitdem an Beliebtheit. Aktuell gibt es 433 Millionen aktive Nutzer*innen weltweit, davon über 16 Millionen in Deutschland.
Weitere Fakten zu der Zielgruppe auf Pinterest:
Doch was zieht die Nutzer auf die Plattform? Sie planen bestimmte Projekte in ihrem Leben, wobei sich alles um die kleinen und großen Lebensmomente dreht:
Pinterest ist dann die erste Anlaufstelle für Inspiration sowie das Stöbern bezüglich neuer Produkte und Brands. Nach eigenen Angaben sind 97 % aller Suchanfragen Non-Brand-Suchen. Dabei bleibt es allerdings nicht, denn auch die Wahrscheinlichkeit für einen Kauf ist bei Pinterest in der Regel höher als auf anderen Social-Plattformen. Pinterest kann somit als Full-Funnel-Lösung für Werbetreibende angesehen werden, mit welcher Sie Nutzer bereits früh in der Entscheidungsfindung erreichen.
Eine Besonderheit des Kanals ist daher, dass die Motivation der Nutzer und der Werbetreibenden übereinstimmt: Sie möchten Ideen und Inspiration geben bzw. erhalten. Anzeigen fügen sich damit sehr gut neben den organischen Pins ein, sind automatisch Teil des Nutzererlebnisses für die Zielgruppe und werden nicht als störend empfunden.
Wenn Kunden uns fragen, ob ihr Unternehmen überhaupt für Werbung auf Pinterest geeignet ist, dann lautet unsere Antwort in fast allen Fällen „Ja“. Denn auch abseits der naheliegenden Branchen wie Beauty, Design, Fashion und Co. bietet Pinterest für Werbetreibende viel Potential. Warum? Weil Pinterest-User die Plattform intensiv nutzen, um ihre Zukunft zu planen, sodass vielfältigste Themen und Bereiche dabei eine Rolle spielen können und als relevant betrachtet werden.
Vor Beginn sollten Sie folgende Themen berücksichtigen:
Pinterest hat über die Jahre sein Repertoire an Werbeformaten zunehmend erweitert, um für jedes Marketingziel die passende Lösung zu bieten. Alle Formate enthalten einen Link, über den Nutzer auf die hinterlegte Landingpage gelangen.
Die Anzeige an sich besteht aus einem einzelnen Bild. Hierbei handelt es sich um ein weit verbreitetes Anzeigenformat, denn es wird lediglich ein organischer Pin mit Budget beworben. Somit unterscheiden sich Promoted Pins nach außen hin von nicht organischen Pins. Einzig allein die Markierung als „Anzeige von“ hebt die bezahlten Pins hervor.
Ein weiterer Vorteil von Pinterest ist die Langlebigkeit und Verbreitung der Pins. Sobald ein Promoted Pin von einem Nutzer gespeichert wird, verhält er sich wie die organische Variante, d.h. der Pin wird organisch weiter auf der Plattform verbreitet, ohne zusätzliches Budget. Dazu erhalten Sie auch alle Daten Ihrer organisch gepinnten Anzeigen.
Technische Informationen:
Beispiel:
Auch bei diesem Format wird ein organischer Pin beworben. Statt eines Bildes beinhaltet dieses Anzeigenformat ein Video.
Dabei haben Sie die Auswahl zwischen Standard Videos und Videos mit max. Breite. Videos mit Standardbreite haben die gleiche Größe wie normale Pins, während Videos mit maximaler Breite auf dem Mobilgerät über den gesamten Feed verteilt werden.
Technische Informationen:
Video-Anzeigen werden im Home Feed des Nutzers, in den Suchergebnissen oder im „Mehr davon“-Bereich unter einem geöffneten Pin ausgespielt.
Ähnlich wie auf anderen Plattformen wird auch für Pinterest das Videoformat immer bedeutsamer, da dieses einerseits sehr gut für Storytelling geeignet ist und andererseits die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zieht. Laut Pinterest steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Kauf um 60 %, wenn die Anzeige ein Video ist.
Dieses Anzeigenformat kann dafür genutzt werden, App-Downloads zu erhöhen. So verlinken diese Pins direkt auf die entsprechende Apple Store oder Google Play App URL.
Nutzer müssen allerdings nicht einmal Pinterest verlassen, um die beworbene App zu downloaden, weil die Anzeige über einen „Installieren-Button“ verfügt. Da der Großteil der Nutzer Pinterest auf dem Smartphone verwendet, bietet dieses Format besonders viel Potential.
Carousel-Anzeigen sind ähnlich wie Standard Pins, allerdings ermöglichen sie dem Nutzer durch mehrere Bilder innerhalb einer Anzeige zu blättern. Insgesamt können 2-5 Bilder in einer Carousel-Anzeige verwendet werden, wobei jedem Bild ein Titel, eine Beschreibung und ein individueller Link zugeordnet werden kann.
Das Format eignet sich sehr gut, um mehrere Produkte sowie ein Produkt mit verschiedenen Funktionen zu bewerben.
Technische Informationen:
Die Collection Ad kombiniert ein großes Video oder Bild mit drei ergänzenden kleineren Bildern. Wenn ein Nutzer auf die Anzeige klickt, gelangt dieser zu einer Vollbild-Anzeige, welche 24 weitere kleinere Bilder zeigen kann.
Dieses Format ist ideal, um Videos mit Produkt- und Lifestyle-Bildern zu vereinen. Collection Ads werden dabei nur für mobile User angezeigt.
Technische Informationen:
Beispiel:
Pinterest ermöglicht Werbetreibenden einen Produktkatalog auf der Plattform hochzuladen, wodurch automatisch organische Produkt-Pins pro Artikel erstellt werden. Nach dem Hochladen erscheint in Ihrem Profil ein Shopping Tab, auf welchem dem Nutzer alle Produkte auf einem Blick angezeigt werden.
Produkt-Pins zeichnen sich durch zusätzliche Daten wie Preise und Verfügbarkeit aus. Es ist zudem möglich, auf bereits bestehende Pins, Produkte aus dem Feed zu markieren.
Ähnlich einfach verhält es sich mit den Shopping Anzeigen. Nachdem Sie Ihre Produktgruppen eingerichtet haben, können automatisiert Produkt-Anzeigen erstellt und beworben werden. Dabei handelt es sich um Anzeigen mit einem einzelnen Bild.
Die Aussteuerung der Shopping-Anzeigen erfolgt dann automatisiert. Pinterest nutzt die Produktinformationen aus dem Feed sowie Branchendaten, um die passende Zielgruppe zu erreichen.
Dazu bietet die Plattform die Option, aus einem hochgeladenen Feed personalisierte Collections Ads zu erstellen. Für jeden einzelnen Nutzer wird das jeweils relevanteste Produkt ausgewählt und angezeigt.
Auch ein dynamisches Remarketing ist in diesem Zusammenhang machbar, um Pinterest-Nutzern Produkte auszuspielen, mit denen sie bereits interagiert haben.
Beispiel:
Neben den genannten Werbeformaten bietet Pinterest weitere nutzbare organische Formate.
Darunter zum Beispiel die sogenannten Idea Pins, die vorwiegend mobil betrachtet werden und Instagram Storys ähneln. Dieses Pin-Format besteht allerdings aus mehreren Bildern, Videos oder Animationen. Insgesamt bis zu 20 Slides können verwendet werden. Diese eignen sich sehr gut für Tutorials, Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Infografiken.
Als Werbetreibender bei Pinterest haben Sie die Auswahl zwischen drei übergeordneten Werbezielen.
Hier geht es konkret um die Steigerung der Bekanntheit Ihres Unternehmens, Ihrer Marke, Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung. Im Fokus der Kampagnen steht die Generierung einer möglichst großen Reichweite.
Kampagnen mit dem Ziel „Videoaufrufe“ eignen sich perfekt, um Aufmerksamkeit zu generieren – ob für einen bestimmten Produkt-Launch oder für Ihre Marke insgesamt.
Bei der Auswahl dieses Ziels werden Ihre Anzeigen so optimiert, dass Sie möglichst viele Klicks generieren und somit Nutzer, die Ihre Website besuchen. Nutzer können so auch tiefer im Marketing-Funnel erreicht und angesprochen werden.
Conversion-Kampagnen zielen darauf ab, eine bestimmte Aktion auf Ihrer Website zu steigern – wie beispielsweise mehr Registrierungen, bessere Leads oder mehr Checkouts. Voraussetzung hierfür ist ein funktionierendes Conversion-Tracking auf Ihrer Website.
Speziell für den E-Commerce-Bereich zielen diese Kampagnen einzig allein darauf ab, die Online-Käufe zu steigern. Hierfür benötigen Sie einen Produktdatenfeed, der den Anforderungen von Pinterest entspricht.
Ähnlich wie andere Kanäle bietet Pinterest umfassende Targeting-Optionen. Je nach Ziel und Botschaft der Kampagne können Sie die jeweils passende Zielgruppe erreichen.
Neue Zielgruppen können Sie direkt im Konto im Bereich „Zielgruppen erstellen“ hinzufügen. Alternativ besteht die Variante, während der Kampagnenerstellung selbst, neue Zielgruppen zu erstellen.
Zudem können Sie nicht nur festlegen, wer Ihre Anzeige sehen soll, sondern auch wo diese ausgespielt wird:
Im Folgenden führen wir Sie einmal durch den Prozess des Setups von Pinterest Ads.
➝ Ads Manager Öffnen > Anzeigen > + (oder „Anzeige erstellen“)
Als nächstes haben Sie die Möglichkeit, die Anzeigengruppen zu erstellen. Diese dienen dazu, Ihre Zielgruppen zu gliedern.
Überlegen Sie sich pro Anzeigengruppe eine Targeting-Option. Möchten Sie dabei kalte Zielgruppen neu ansprechen oder aber bestehende Zielgruppen retargeten?
Demogarfische Angaben wie Geschlecht, Alter und Sprache können zusätzlich zu der bestehenden Zielgruppenausrichtung verwendet werden.
Eine mögliche Kampagnenstruktur könnte dabei wie folgt aussehen:
1. Kampagne Lower Funnel: Remarketing der Websitebesucher (nur bei installiertem Pinterest Tag möglich)
2. Kampagne Middle Funnel: Ansprache von Nutzern, die bereits über Pinterest mit Ihren Inhalten interagiert haben.
3. Kampagne Top Funnel: Neukundenansprache über Interessen und Keywords. Pinterest empfiehlt hier 100-200 Keywords sowie 3 bis 5 Interessen, um eine Mindestreichweite zu gewährleisten.
Wählen Sie anschließend noch die gewünschte Platzierung (Browsing vs. Suche) und nehmen Sie die Einstellungen für Gebote vor.
Im letzten Schritt können Sie bestehende Pins auswählen oder alternativ neue Pins oder Anzeigen erstellen, um diese innerhalb der jeweiligen Anzeigengruppe zu verwenden.
Zur Erstellung eines neuen Promoted Pins wählen Sie einen Titel, einen Beschreibungstext, ein Bild oder Video sowie einen Website-Link aus.
Nachdem Sie Ihre Kampagne aktiviert haben, können Sie deren Performance direkt im Ads Manager auswerten. Unter Anzeigen > Berichte finden Sie alle relevanten Performance-Daten sowohl auf Kampagnen-, Anzeigengruppen- und Anzeigen-Ebene und können entsprechend optimieren.
Zu welchen Bedingungen Ihre Anzeige ausgespielt wird und zu welchen Kosten, wird auch bei Pinterest über ein Auktionssystem immer wieder neu entschieden. Dabei setzen alle Werbetreibenden, die auf einen Werbeplatz bieten, ein spezifisches Gebot ab.
Wie Sie in einer Anzeigenauktion bieten, richtet sich in erster Linie nach Ihrem gewählten Kampagnenziel:
Markenpräferenz: Hier können Sie ein maximales CPC-Gebot festlegen.
Wie bereits beschrieben, können Sie alternativ eine automatische Gebotseinstellung wählen und Pinterest die Verwaltung der Gebote überlassen.
Neben den einzelnen Geboten entscheiden auch die Qualität der Anzeige sowie die Relevanz für die Zielgruppe maßgeblich über die Kosten pro Impression oder Klick auf eine Anzeige.
Visualität spielt bei den Nutzern von Pinterest eine wichtige Rolle. Um die Aufmerksamkeit des Nutzers auf Ihre Anzeige zu lenken, empfehlen wir folgende Hinweise zu beachten:
Wir empfehlen Ihnen pro Anzeigengruppe immer mindestens vier verschiedene Anzeigen zu nutzen. Hier können Sie sowohl unterschiedliche Anzeigenformate sowie Bildmaterial und Zielgruppenansprachen gegeneinander testen.
Sobald, die Kampagne genügend Daten gesammelt hat, können Sie die die Performance der einzelnen Anzeigen einzeln auswerten. Im Idealfall entwickeln Sie die Anzeigen mit der besten Performance so stetig weiter und erschaffen ein individuelles Schema für Pins und Anzeigen.
Von besonderen Lebensmomenten wie Hochzeit bis hin zu alltäglichen Momenten wie Grillpartys – Pinterest-Nutzer planen schon lange im Voraus und lassen sich anlässlich verschiedenster Gelegenheiten inspirieren. Greifen Sie solche Themen in Ihren Anzeigen auf oder nutzen Sie bestimmte Aktionen, um genau die Nutzer zu erreichen, die nach Ihren Produkten oder Dienstleistungen suchen. Achten Sie darauf, saisonale Themen schon länger im Voraus zu bespielen, um die Nutzer rechtzeitig anzusprechen.
Ähnlich wie auf anderen Plattformen sollten das organische Posting und die Anzeigenschaltung nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Durch regelmäßiges organisches Pinnen können Sie Follower für sich gewinnen, Reichweite aufbauen und Informationen über Ihre Zielgruppe sammeln, bevor Sie mit bezahlten Anzeigen starten. Laufende organische Posts können zudem einen positiven Einfluss auf Ihre Anzeigen haben und umgekehrt. Dabei sind zwei bis drei organische Pins pro Woche absolut ausreichend.
Keywords spielen auch auf Pinterest eine wichtige Rolle. Bevor Sie organische Pins oder Anzeigen erstellen, sollten Sie sich im ersten Schritt auch immer damit auseinandersetzen, welche Begriffe Nutzende auf der Plattform suchen. Nur so können Ihre Pins für viele relevante Nutzer angezeigt werden.
Verwenden Sie dafür beispielsweise die Suchleiste auf Pinterest. Hier werden oft gesuchte Kombinationen automatisch ergänzt. Eine ergänzende Keyword-Recherche kann auch mit dem Keyword Planner von Google umgesetzt werden. Alle relevanten Keywords können Sie dann in Ihrem Pinterest-Profil, in den Pinnwänden und in Titeln, Beschreibungen und Text-Overlays der Pins unterbringen.
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Christoph Dylla, Senior Online Marketing Manager