Eine überraschende Änderung bei Google sorgt derzeit für erhebliche Unruhe in der SEO-Community: Der Suchmaschinenriese hat stillschweigend den URL-Parameter für 100 Suchergebnisse pro Seite entfernt. Diese scheinbar kleine technische Anpassung hat weitreichende Konsequenzen für Rank-Tracking-Tools und die Datenqualität in der Google Search Console. Sind Sie als Digital-Marketer oder SEO-Expertin ebenfalls betroffen?
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Was genau hat sich verändert?

Bis vor einer Woche konnten SEO-Fachleute und Entwickler den URL-Parameter „num=100“ nutzen, um 100 Suchergebnisse pro Seite anzuzeigen. Diese Funktionalität war besonders für Rank-Tracking-Tools und automatisierte Analysen unverzichtbar. Der Parameter wurde einfach an die Google-Such-URL angehängt und ermöglichte eine effiziente Datenerfassung.
Ende letzter Woche, genauer gesagt am späten Donnerstagabend (18.09.2025) , stellte Google diese Funktion abrupt ein. Seitdem führt die Verwendung des Parameters zu keinen erweiterten Suchergebnissen mehr. Die Änderung erfolgte ohne Vorankündigung und traf die SEO-Community völlig unvorbereitet.
Bereits 2018 hatte Google die Benutzeroberfläche zur Anpassung der Ergebnisanzahl entfernt, doch der URL-Parameter funktionierte weiterhin zuverlässig. Diese jahrelange Toleranz macht die plötzliche Deaktivierung umso überraschender für Fachleute, die auf diese Methode angewiesen waren.
Googles offizielle Stellungnahme analysiert
Auf Nachfragen der SEO-Community reagierte Google mit einer knappen und ausweichenden Stellungnahme: „Die Verwendung dieses URL-Parameters ist nichts, was wir offiziell unterstützen.“ Diese Aussage wirft jedoch mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Besonders auffällig ist, was Google nicht kommuniziert hat. Der Konzern erklärte weder die Gründe für die Änderung noch deren Timing. Handelt es sich um eine bewusste Maßnahme gegen automatisierte Scraper oder um technische Anpassungen? Möglicherweise reagiert Google damit auf die zunehmende Nutzung seiner Suchergebnisse durch KI-Systeme wie OpenAI.
Die Formulierung „offiziell unterstützen“ ist dabei besonders interessant: Jahrelang tolerierte Google diese Praxis stillschweigend. Diese inoffizielle Duldung ermöglichte es der SEO-Branche, effiziente Analysewerkzeuge zu entwickeln. Die plötzliche Kehrtwende ohne Übergangszeit zeigt eine veränderte Haltung gegenüber der Fachcommunity.
Welche Tracking-Tools sind betroffen?
Die Auswirkungen der Parameter-Entfernung treffen die gesamte SEO-Tool-Landschaft mit voller Wucht. Rank-Tracking-Tools sind besonders betroffen, da sie auf die erweiterte Ergebnisanzeige angewiesen waren, um präzise Positionsdaten zu erfassen.

Betroffene Tool-Kategorien umfassen:
- Rank-Tracking-Software für Keyword-Überwachung ( Alternative: Monitoring via SEO-Audit & Analysen)
- SERP-Analyse-Tools zur Wettbewerbsbeobachtung (strategisch ergänzt durch SEO-Strategie)
- Automatisierte SEO-Audit-Systeme
- Custom-Scripts für Datenerfassung
Viele Tool-Anbieter haben bereits Notfall-Updates an ihre Kunden kommuniziert. Die Herausforderung: Alternative Methoden zur Datenerfassung sind oft langsamer und weniger effizient. Einige Anbieter müssen ihre Algorithmen komplett überarbeiten, um weiterhin zuverlässige Ranking-Daten liefern zu können.
Für SEO-Agenturen bedeutet dies potenzielle Datenlücken in der Kundenberichterstattung und möglicherweise höhere Tool-Kosten durch aufwendigere Datenerfassungsmethoden.
Search Console Daten unter Verdacht
Parallel zur Parameter-Entfernung melden zahlreiche Website-Betreiber einen dramatischen Rückgang der Impressionsdaten in der Google Search Console. Diese zeitliche Koinzidenz ist kein Zufall und wirft grundlegende Fragen zur Datenqualität auf.
Die beobachteten Phänomene sind alarmierend:
- Signifikante Verluste bei Impression-Zahlen
- Ungewöhnliche Schwankungen in Click-Through-Rates
- Inkonsistente Keyword-Performance-Daten
Eine brisante Theorie gewinnt an Bedeutung: Möglicherweise waren die bisherigen Search Console Daten durch Bot-Traffic künstlich aufgebläht. Automatisierte Tools, die den num=100 Parameter nutzten, könnten unbeabsichtigt zu einer Verzerrung der Impressionsdaten geführt haben.
Falls diese Vermutung zutrifft, würden die aktuellen Daten ein realistischeres Bild der tatsächlichen Nutzerinteraktionen widerspiegeln. Für SEO-Experten bedeutet dies eine grundlegende Neubewertung ihrer bisherigen Performance-Metriken.
Wie reagieren Sie richtig auf diese Änderungen?
In dieser Übergangsphase sollten Sie Ihre SEO-Dateninterpretation anpassen und nicht in Panik verfallen. Betrachten Sie aktuelle Schwankungen als temporäre Anomalien, nicht als echte Performance-Veränderungen Ihrer Website. Für ein robustes Set-up empfiehlt sich ein Mix aus Beratung, klarer SEO-Strategie und sauberer Webanalyse.
Empfohlene Sofortmaßnahmen:
- Verlassen Sie sich auf längerfristige Trends statt tagesaktuelle Daten
- Nutzen Sie mehrere Datenquellen zur Validierung
- Fokussieren Sie sich auf organischen Traffic als Hauptmetrik
- Dokumentieren Sie auffällige Datenpunkte für spätere Analyse
Welche alternativen Metriken können Sie nutzen? Konzentrieren Sie sich verstärkt auf Conversion-Raten, Verweildauer und qualitative Traffic-Kennzahlen. Diese bleiben von den aktuellen Tracking-Problemen weitgehend unberührt und geben Ihnen ein realistischeres Bild Ihrer tatsächlichen SEO-Performance.
Was bedeutet das für Ihre SEO-Strategie?
Diese Änderung erfordert eine sofortige Anpassung Ihrer SEO-Workflows. Als digitaler Marketingexperte müssen Sie jetzt strategisch handeln, um Datenlücken zu vermeiden und die Kontinuität Ihrer Analysen sicherzustellen.
Konkrete Handlungsempfehlungen für Ihre Praxis:
- Tool-Inventur durchführen und betroffene Software identifizieren
- Alternative Datenquellen für Ranking-Überwachung etablieren
- Search Console Daten kritisch neu bewerten
- Kunden über mögliche Reporting-Änderungen informieren
Langfristig könnte diese Entwicklung zu einer Konsolidierung im Tool-Markt führen. Anbieter mit robusten, API-basierten Lösungen werden Wettbewerbsvorteile erlangen. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von First-Party-Daten und direkten Messungen über Ihre eigenen Analytics-Systeme.
Betrachten Sie diese Herausforderung als Chance: Diversifizieren Sie Ihre Datenquellen und reduzieren Sie die Abhängigkeit von einzelnen Google-Features für strategische Entscheidungen.
Fazit und Ausblick
Googles Entfernung des URL-Parameters markiert einen Wendepunkt für die SEO-Branche. Die Änderung verdeutlicht Googles zunehmende Kontrolle über Datenzugriffe und zwingt Fachleute zur Diversifizierung ihrer Analysemethoden. Während kurzfristig Anpassungsherausforderungen entstehen, könnte dies langfristig zu präziseren Daten und innovativeren SEO-Tools führen. Bereiten Sie sich auf weitere Änderungen vor und investieren Sie in zukunftssichere Datenstrategien.
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