Sie sind mit Ihrem Unternehmen international tätig und haben abhängig vom Land, unterschiedliche Währungen oder vertragliche Rahmenbedingungen? Um Ihren Nutzern das passende Verzeichnis zum jeweiligen Land anzuzeigen, ist die GEO IP Weiterleitung eine Variante, die jedoch aus SEO-Sicht nicht zu empfehlen ist.

Was ist eine GEO IP Weiterleitung?

Bei der GEO IP Weiterleitung wird der Standort des Nutzers durch seine IP-Adresse bestimmt. Dabei wird durch eine Datenbankabfrage geprüft, welchem Verteilungsgebiet die IP-Adresse zugeordnet ist. Damit kann nicht nur das Land, sondern auch der Ort bzw. die Stadt des Nutzers ermittelt werden.

Gibt ein Nutzer in die Browserzeile die URL der Seite ein, erfolgt eine serverseitige Abfrage des IP Ländercodes und der Nutzer wird auf das entsprechende Verzeichnis weitergeleitet. Ein Nutzer in Dresden würde somit zur deutschsprachigen Seite geleitet werden und ein Nutzer in London zu der englischsprachigen Seite für Großbritannien.

GEO IP Weiterleitungen sind nicht userfreundlich

Zum einen ist die Zuweisung des Landes durch die IP-Adresse nicht immer exakt. Damit kann es an Ländergrenzen zu einer falschen Länderzuweisung kommen. Nur der Provider selbst kann durch die IP-Adresse die exakte Adresse zuordnen. Zugriff auf die genaue Anschrift ist jedoch nur mit einer richterlichen Anordnung erlaubt.

Des Weiteren können Nutzer, die sich auf Dienstreise oder auf Urlaub außerhalb Ihres Heimatlandes befinden, nicht auf die passende Webseite geleitet werden. Verwendet der Nutzer zum Surfen im Internet einen Proxy Server, kann es ebenfalls zu nicht korrekten GEO IP Weiterleitungen kommen.

GEO IP Weiterleitung führt zu Problemen beim Crawlen der Seiten

Damit Google Seiten in den Index und damit in die Suchergebnisse aufnehmen kann, werden die Seiten mit dem sogenannten Crawler gecrawlt. Google crawlt aus Amerika und der Crawler besitzt somit eine amerikanische IP Adresse. Die hat zur Folge, dass das Crawling der verschiedenen Domains behindert wird. Sind die weiteren Domains auf der Domain für Amerika nicht verlinkt, können die weiteren Länder nicht gecrawlt werden. Webseiten bzw. Anpassungen auf Webseiten können von Google somit nicht oder nicht zeitnah erfasst werden.

Dass Google mit dem Crawler, auch als Googlebot bezeichnet, aus den USA crawlt, bestätigte vor kurzem auch Johannes Müller, Google Trend Analyst, in einem Tweet.

john-mueller-tweet-google-crawls-mostly-from-the-us
Tweet von John Müller: Googlebot crawlt meistens von den USA aus.

GEO IP Alternativen: Vorschaltseite und hreflang-tag

Damit Sie die Probleme der GEO IP Weiterleitung umgehen können, sollte der Nutzer durch eine Vorschaltseite die Möglichkeit haben, die für ihn passende Seite auszuwählen. Der Nutzer kann somit selbst entscheiden, welches Land aufgerufen werden soll. Durch das Setzen von Cookies kann der Nutzer beim nächsten Öffnen der Domain automatisch auf das korrekte Verzeichnis geleitet werden. Des Weiteren kann der Google Crawler über die angegebenen Verlinkungen der verschiedenen Länder alle Seiten crawlen. Eine Länderauswahlseite kann beispielsweise auf nike.com betrachtet werden:

Vorschaltseite von nike.com
Vorschaltseite von nike.com

Unterstützend für die Anzeige in den Suchergebnissen von Google wirkt der sogenannte hreflang-Tag, der auf jeden Fall bei internationalen Webseiten implementiert werden sollte. Weitere Informationen zum hreflang-Tag, finden Sie in unserem Fachbeitrag SEO International: hreflang-Tag richtig einsetzen.

Fazit: GEO IP Weiterleitung vermeiden

GEO IP Weiterleitungen sind ungenau, können zu unpassenden Weiterleitungen führen und behindern oder verhindern das Crawlen der Länder-Verzeichnisse. Als Lösung bietet sich eine Vorschaltseite an. Für internationales SEO sollten daher hreflang-tags verwendet werden, um Nutzern die korrekte Sprachversion auszuspielen.

Über den Autor
Christoph Elgeti
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Christoph Elgeti ist SEO-Manager bei clicks digital.

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