User-generated Content (UGC) ist nicht nur etwas für coole Fashion-Marken oder Influencer – auch im B2B-Marketing kann er richtig viel bewirken! Unternehmen setzen immer mehr auf die authentischen Erfahrungen und Geschichten ihrer Kunden, um Vertrauen zu schaffen und ihr Marketing persönlicher zu gestalten.

Doch wie viel Content von Nutzern ist im B2B-Bereich eigentlich sinnvoll? Was kommt gut an, und wie motiviert man Kunden dazu, Inhalte beizusteuern? In diesem Text zeigen wir, wie der Content im B2B-Marketing effektiv eingesetzt wird und welche Menge den größten Mehrwert bietet.

Was genau ist User-generated Content im B2B?

User-generated Content (UGC) steht generell für Inhalte, die von Kunden, Partnern oder anderen Nutzern einer Marke erstellt und geteilt werden, anstatt von der Brand selbst. Das können

  • Erfahrungsberichte,
  • Fallstudien,
  • Bewertungen,
  • Social-Media-Posts,
  • Blogbeiträge,
  • Videos oder Fotos

sein.

Im Fall von UGC im B2B-Marketing zeigen diese Inhalte, wie ein Unternehmen bzw. dessen Mitarbeiter Produkte oder Dienstleistungen eines anderen Unternehmens nutzen und bewerten.

Welche Vorteile bringt das Einbinden von User-generated Content für das B2B -Marketing?

Grafik zur visuellen Darstellung der UGC-Arten und Vorteile

Entscheiden Sie sich als B2B-Unternehmen dazu, Kunden zu ermutigen, ihre Erfolgsgeschichten zu teilen oder Einblicke in die Nutzung Ihrer Produkte oder Services zu geben, können Sie von einigen Vorteilen profitieren:

  • Stärken von Vertrauen und Authentizität: Die Inhalte wirkenglaubwürdig, weil sie aus der realen Erfahrung anderer Unternehmen stammen.
  • Überzeugen von Neukunden: Mit User-generated Content können Sie potenzielle Neukunden von sich überzeugen. Denn Business-Entscheider werden immer jünger und informieren sich zunächst auf verschiedenen Plattformen, bevor sie eine Wahl treffen.
  • Festigung der Kundenbindung: Die Einbindung von UGC fördert das Gefühl einer Gemeinschaft und stärkt die Bindung zwischen Marke und Kunde. Dabei sind Kunden, die sich beteiligt fühlen, tendenziell loyaler und engagierter.
  • Übermitteln von Wertschätzung: Kunden, die ihre eigenen Erfahrungen oder Inhalte teilen dürfen, fühlen sich wertgeschätzt und bleiben eher mit der Marke in Kontakt.

Wie viel Content sollte von den Usern stammen?

Im B2B-Marketing gibt es keine feste Regel, wie viel User-generated Content gut ankommt, aber eine ausgewogene Mischung ist wichtig. Ein zu hoher Anteil wirkt schnell weniger professionell, während zu wenig das Potenzial für Glaubwürdigkeit und Vertrauen verschenkt.

Idealerweise sollte UGC etwa 20 bis 30 Prozent des gesamten Inhalts, also der eigenen Website sowie sämtlicher verknüpfter Kanäle, ausmachen. Dieser Anteil sorgt für Authentizität und stärkt die Kundenbindung, ohne dass die Kontrolle über die Markenbotschaft verloren geht. Wichtig ist, dass der UGC immer relevant, hochwertig und gut moderiert ist, um den professionellen Anspruch der Marke zu wahren.

UGC im B2B: Wo liegen die Herausforderungen?

Die Herausforderungen liegen vor allem in der Kontrolle und Qualitätssicherung des User-generated Content. Darauf sollten Sie achten:

  1. Qualitätskontrolle: Der Content kann in seiner Qualität stark variieren, nicht jeder Beitrag entspricht den professionellen Standards Ihrer Marke. Es ist mitunter schwierig, immer sicherzustellen, dass die Inhalte hochwertig und passend sind.
  2. Markenkontrolle: Werden die Inhalte von Angestellten anderer Unternehmen erstellt, haben Sie weniger Kontrolle über die Botschaften und Darstellungen. Das führt unter Umständen dazu, dass der Ton oder die Inhalte nicht mit der Marke übereinstimmen. Lassen Sie sich idealerweise die entsprechenden Inhalte vorab zeigen.
  3. Moderation und Überwachung: Um unangemessene oder gar schädliche Inhalte zu verhindern, müssen UGC-Plattformen und Kampagnen gut moderiert werden. Das ist zeitaufwendig und erfordert klare Richtlinien.
  4. Rechtliche Fragen: Von Nutzern selbst erstellter Content kann rechtliche Herausforderungen mit sich bringen, besonders in Bezug auf Urheberrechte, Datenschutz und Nutzungsrechte. Holen Sie sich als Unternehmen deshalb die notwendigen Erlaubnisse ein, um die Inhalte verwenden zu können und dabei alle Gesetze einzuhalten.
  5. Kritische Inhalte: Es besteht immer das Risiko, dass Kunden negative oder kritische Beiträge verfassen. Diese können Ihr Markenimage beeinträchtigen, wenn Sie sie nicht gut moderieren bzw. passend darauf reagieren.
  6. Engagement anregen: User-generated Content lebt davon, dass die Kunden aktiv mitmachen. Es kann eine Herausforderung sein, genug Nutzer zu motivieren, ihre Inhalte zu erstellen und zu teilen.

So begeistern Sie B2B-Kunden zum Erstellen von UGC: Die besten Tipps

Im B2B-Marketing sind Geschäftsbeziehungen generell langfristiger ausgelegt, als im B2C. Oft ist ein direkter Kontakt zum Kunden vorhanden und es gibt feste Ansprechpartner – ein guter Ausgangspunkt also, um die Weichen für User-generated Content zu stellen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:

  • Wettbewerbe und Challenges: Starten Sie eine Challenge, bei dem Ihre Business-Kunden Erfahrungsberichte einreichen können, um einen Preis, etwa in Form eines Produktes oder einer Dienstleistung, zu gewinnen. Der Aufruf dazu kann etwa über Ihren Unternehmens-Newsletter oder Ihre Social-Media-Kanäle erfolgen.
  • Belohnungen und Rabatte: Bieten Sie Rabatte oder Gutscheine für die Kunden, die Bewertungen abgeben oder Inhalte zu Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung teilen.
  • Hashtags nutzen: Erstellen Sie einen einprägsamen Hashtag und ermutigen Sie Ihre B2B-Kunden, diesen bei ihren eigenen Social-Media-Posts zu verwenden.
  • Vorlagen anbieten: Stellen Sie Vorlagen, Ideen oder Themen zur Verfügung, die Ihre Kunden inspirieren und sie dazu bringen, Inhalte auf einfache Weise zu erstellen und zu teilen. Diese Inhalte können Sie z. B. standardmäßig nach jedem erfolgreichen Projekt-Abschluss mitliefern.
  • Direkter Draht ins Marketing-Team: Gerade in größeren oder mittleren Unternehmen sind eigene Marketing-Abteilungen für die Erstellung von Inhalten zuständig. Das gilt ebenso für Erfahrungsberichte bzw. Use Cases. Wenn Sie einen direkten Draht in die Marketingbüros Ihrer B2B-Kunden haben, ist es einfacher, Ideen für UGC zu kommunizieren.
  • Kunden vorstellen & Stimmen prominent platzieren: Teilen Sie Kundengeschichten, -erfahrungen und -inhalte auf Ihren eigenen Kanälen (Social Media, Website). Das Hervorheben von eigenen Kunden in Ihrem Content zeigt Wertschätzung und ermutigt weitere Kunden, sich einzubringen.
  • Moderation und Engagement: Treten Sie aktiv in den Austausch mit Ihren Geschäfts-Kunden, beantworten Sie Kommentare und zeigen Sie Interesse an ihrem Feedback und ihren Erfahrungen.

Effiziente Plattformen für User-generated Content im B2B

Die Wahl der richtigen Plattform beeinflusst maßgeblich die Reichweite und Wirkung des UGC. Während soziale Netzwerke wie LinkedIn und YouTube ideal für visuelle und textbasierte Inhalte sind, bieten auch Blogs und Fachportale wertvolle Möglichkeiten zur Verbreitung von B2B-UGC. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Plattformen:

LinkedIn

  • LinkedIn ist besonders geeignet für B2B-User-generated Content, bei dem Erfahrungsberichte, Studien und oder Branchen-Insights geteilt werden. Hier sind verschiedene Generationen aktiv, wie Millennials (1981-1996), Generation X (1965-1980) sowie Boomer (1946-1964).

YouTube

  • Wollen Sie längere Video-Inhalte wie Tutorials, Kundenreviews oder Erfolgsgeschichten teilen, ist YouTube eine geeignete Plattform. Hier lässt sich B2B-UGC über Produktdemos oder Unboxing-Videos ideal einbinden – die Plattform ist generationsübergreifend, wird aber hauptsächlich durch Generation Z (1997-2012), Millennials und Generation X genutzt.

Facebook

  • Vor allem Mitglieder der Generation X nutzen Facebook, gefolgt von Boomern, d.h. diese können Sie hier gut erreichen. Die Gruppen & Communities bei Facebook eignen sich dabei hervorragend für den Austausch von Erfahrungen, Tipps oder Feedback. Bewertungen und Kundenkommentare auf Ihrer Unternehmensseite unterstützen zudem Ihre Glaubwürdigkeit.

Unternehmensblog

  • Ihr eigener Blog ist eine hervorragende Plattform, um User-generated Content gezielt einzubinden. Gastbeiträge von Kunden, Fallstudien oder Interviews mit Experten stärken Ihre Glaubwürdigkeit und sorgen für relevante Inhalte mit Mehrwert. Zudem verbessert regelmäßiger, authentischer Content die SEO-Performance Ihrer Website.

Fachportale

  • Branchenportale und spezialisierte Fachforen sind wertvolle Kanäle für User-generated Content im B2B. Hier können Expertenmeinungen, Whitepapers oder Fallstudien veröffentlicht und mit einer zielgerichteten, fachkundigen Community geteilt werden. Solche Plattformen tragen dazu bei, Ihre Marke als Branchenführer zu positionieren.

Fazit: Authentizität ist Gold! Überzeugen Sie mit hochwertigem B2B-UGC

User-generated Content kommt im B2B-Marketing besonders gut an, weil er authentisch und glaubwürdig ist. Wenn echte Kunden ihre Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen teilen, entsteht eine Vertrauensbasis, die durch klassisches Marketing oft schwer zu erreichen ist. Solche Inhalte zeigen reale Einblicke in die Anwendung von Produkten und Dienstleistungen.

Das fördert nicht nur die Kundenbindung, sondern stärkt auch die Community rund um die Marke. Gleichzeitig sorgt hochwertiger und zugleich authentischer Content für mehr Engagement und Interaktion mit den Usern, was die Sichtbarkeit und Reichweite erhöht.

Der Ansatz ist klar, aber die konkrete Strategie fehlt Ihnen noch? Für eine gezielte, strategische Beratung zum Thema B2B-UGC nehmen Sie gern unverbindlich Kontakt zu unseren Brand-Experten auf.

Über den Autor
Anja Meinert
Über den Autor

Anja Meinert ist Professional Online-Redakteurin bei der clicks digital GmbH. Sie studierte Sprach-Literatur- und Kulturwissenschaften an der TU Dresden und ist seit 2021 bei clicks. Davor war sie mehrere Jahre im Online-Wein-Marketing tätig. Privat ist sie nicht nur Wein- sondern auch Disneyfan. Sie liebt Gartenprojekte und Ausflüge mit der Familie ebenso wie entspannte Momente mit Katze Smarty.

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