Wie sieht die AI-Zukunft im Marketing und E-Commerce aus? Damit beschäftigte sich die AI:CAN 2024, die am 7. März in Berlin stattfand. Bei diesem Event waren auch wieder ein paar unserer Kollegen vor Ort, um Praxis-Tipps für unser tägliches Arbeiten zu gewinnen. Was dabei besonders hängengeblieben ist, erfahren Sie in unserem Recap!

AI:CAN 2024

Dominik Wojcik
Wie du das Maximale aus den APIs rausbekommst! Was können die verschiedenen KI-Anbieter über APIs leisten und wie optimiere ich am besten für Modelle!

Im Vortrag von Dominik Wojcik wurden wertvolle Einblicke in die Optimierung und Nutzung von KI-APIs gegeben. Wojcik stellte dabei verschiedene Frameworks für die effektive Arbeit mit KIs vor, darunter:

  • RTF Framework: Betont die Rolle des Content-Redakteurs, die Aufgabe und das Format.
  • RISEN Framework: Fokussiert auf Rolle, Anweisung, Schritte, Ziel und Einschränkungen.
  • RODES Framework: Hebt Rolle, Ziel, Details, Beispiele und Sinnprüfung hervor.
  • SMART FRAMEWORK
  • FUSE Framework

Unabhängig vom gewählten Framework, betonte Wojcik, dass CONTEXT King ist – es ist also entscheidend, viel Input zu geben, aber dabei kurz und prägnant zu bleiben.

Zur Verbesserung des Promptings teilte Wojcik auf Basis einer Studie https://arxiv.org/pdf/2312.16171v1.pdf drei Tipps für bessere Ideen:

  1. Trinkgeld anbieten führt zu besseren Ergebnissen – in Dominiks Test resultierte dies in 11 Prozent längeren Antworten.
  2. Bestrafung androhen – mit Sätzen wie: „Wenn du nicht 200 Wörter schreibst, bestrafe ich dich“.
  3. Höflichkeit ist laut Studie unnötig.

Weitere praktische Hinweise:

  • Die Nutzung des Playgrounds, der außerhalb des normalen ChatGPT-Abos liegt, aber deutlich umfangreicheren Output liefert.
  • Das Verständnis und die Anpassung der Temperatur im Playground, um die Ergebnisqualität zu beeinflussen – niedrigere Temperaturen für genauere Daten, höhere Temperaturen für kreativen Output.
  • GPT-4 eignet sich besser für kurze Anfragen wie Übersetzungen, während GPT-3.5 besser für längere Kontexte ist.
  • GPT turbo bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • GPT-3.5 lässt sich auch über das Frontend im Finetuning-Modell mit 80 bis 100 Beispielen trainieren.
  • Claude 3 übertrifft möglicherweise GPT-4 in Intelligenz, mit einem IQ von 101, und unterstützt das Prompting mit XML-Tags – ein großer Vorteil gegenüber GPT.
  • Claude könnte durch den Einsatz von Tokens preislich vorteilhafter werden und seine kleinste und schnellste Variante könnte günstiger als GPT-3.5 sein.

Dieser Vortrag bot einen umfassenden Überblick darüber, wie man durch den Einsatz verschiedener Frameworks und praktischer Tipps das Beste aus KI-APIs herausholen kann, und markierte den Beginn eines Wettbewerbs zwischen KI-Tools, der sich auch auf die Preisgestaltung auswirken könnte.

Barbara Lampl
Effizienter Arbeiten mit AI- Workflows im täglichen Marketing-Business

Vortrag AI:CAN

Im Vortrag von Barbara Lampl wurde ein innovativer Ansatz zur Steigerung der Effizienz in Marketingprozessen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz beleuchtet. Lampl teilte die Erkenntnis, dass die Formulierung von Anfragen an KI-Systeme, wie das Erklären eines Sachverhalts „einem Baby Alien“ gegenüber, zu deutlich verbesserten Ergebnissen führt und illustrierte, wie durch kreative Formulierungen der Output optimiert werden kann. Die gesamte Präsentation wurde mit der Unterstützung von Gamma AI erstellt, wobei Lampl speziell die Kombination von ChatGPT mit den kreativen Möglichkeiten von Midjourney hervorhob, um Prozesse im Marketing schneller und effektiver zu gestalten.

Der Vortrag thematisierte zudem häufige Fehlerquellen im Umgang mit KI-Technologien und betonte, dass viele Probleme nicht durch die Technologie selbst, sondern durch die Anwender entstehen – ein Hinweis darauf, dass das menschliche Element im Umgang mit KI nicht unterschätzt werden darf.

Um ein AI-Team erfolgreich aufzubauen, empfahl Lampl eine Kombination aus:

  • zwei Data Scientists,
  • zwei Data Engineers,
  • ein bis zwei Softwareentwicklern,
  • einem Projektmanager (PM) sowie
  • Experten für Marketingworkflows aus SEA oder SEO, ergänzt durch einen Change Manager.

Dies unterstreicht die Auffassung, dass der Einsatz von KI in Unternehmen nicht nur eine technologische, sondern auch eine signifikante organisatorische Veränderung darstellt, die eine sorgfältige Planung und Durchführung erfordert.

Ein praxisnaher Ratschlag für die Anwendung im Marketing war die Definition von kundenspezifischen GPT-Modellen für die Personas der Kunden in einem Excel Sheet. Dieser Ansatz ermöglicht es,

  • Inhalte und Kampagnen noch gezielter auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe auszurichten, indem
  • KI-Modelle präzise auf die jeweiligen Kundenpersonas zugeschnitten werden.

Lampls Vortrag bot somit wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung von KI-Technologien im Marketing und betonte die Wichtigkeit einer menschzentrierten Herangehensweise für den Erfolg von AI-Workflows.

Artur Kosch SEO
KI-Revolution im SEO: So integrierst du ChatGPT in deine Workflows im SEO & Content Marketing

Vortragsbild

Der Vortrag von Artur Kosch beleuchtete das enorme Potenzial, das Künstliche Intelligenz für SEOs und Content Marketer mit sich bringt. Es wurde deutlich gemacht, dass diese technologische Innovation das Potenzial hat, nicht nur die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, revolutionär zu verändern, sondern auch konkret die Produktivität zu steigern und bessere Ergebnisse im SEO und Content Marketing zu erzielen. Darüber hinaus wurde das Verständnis für die zukünftige Rolle von SEOs in einer von KI geprägten Landschaft geschärft.

Ein zentraler Bestandteil des Vortrags war eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die zeigte, wie ChatGPT effektiv in die SEO-Workflows integriert werden kann – angefangen bei der Themenfindung bis hin zur Erstellung fertigen Contents. Artur ging dabei detailliert auf verschiedene Aspekte im Workflow der Content-Erstellung ein und lieferte wertvolle Einblicke in

  • die Nutzung von ChatGPT für die Generierung von Content-Ideen,
  • die Definition von Wachstumsraten basierend auf Suchvolumen und Klicks und
  • die Visualisierung von Kundenpotenzialen mittels Budgetanalysen.

Der Vortrag hob außerdem fortgeschrittene Analysemethoden hervor:

  • Konkurrenzanalyse durch Verzeichnisse wie Sistrix
  • Ausgabe von Analysen als Excel-Dokument
  • tf-idf Analysen durch Tools wie TermLabs als Basis für die Erstellung von Content-Outlines, welche ChatGPT zur Generierung hochwertigen Contents nutzen kann.

Ein innovativer Ansatz, der im Vortrag vorgestellt wurde, ist die Entwicklung von kundenspezifischen GPT-Modellen, die es ermöglichen, die Tonalität und Besonderheiten jedes Kunden gezielt zu berücksichtigen. Diese maßgeschneiderten Modelle sorgen für eine noch präzisere und individuellere Content-Erstellung, die exakt auf die Bedürfnisse und die Markenidentität jedes Kunden abgestimmt ist.

Über den Autor
Felix Landwehr
Über den Autor

Felix ist seit ca. acht Jahren im Bereich SEO tätig und stellvertretender fachlicher Teamlead im SEO-Team von clicks.digital. In seiner Freizeit kümmert sich der passionierte Pflanzendaddy um seine Schützlinge, geht gern wandern und ist als echter Musik-Enthusiast auch als Musikblogger aktiv.

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