Drei unserer SEO-Experten machten sich am 24.11.2023 auf den Weg nach Salzburg, um dort an der SEO-Konferenz SEOkomm teilzunehmen. Bei diesem Event zum Thema „Suchmaschinenoptimierung in allen Facetten“ hatten sie die Chance, spannenden Vorträgen zu lauschen, hilfreiche Kontakte zu knüpfen und mit anderen SEO-Profis in den Austausch zu gehen. Erfahren Sie hier, welche Sessions Christoph, Felix und André besucht haben und welche Learnings sie für Sie mitgebracht haben.
Christophs Highlights:
Contents
- E-Commerce SEO Secrets: Was du von erfolgreichen Online-Shops lernen kannst – Stephan Czysch
- ChatGPT in SEO & Content Marketing: So integrierst du KI sinnvoll in deine Prozesse und Workflows – Artur Kosch
- Keynote – Tomorrow’s SEO: How AI is Reshaping Search – Bastian Grimm
- Product Driven SEO – Organisches Wachstum für große Seiten durch Template-Optimierung – Julian Reidlich
E-Commerce SEO Secrets: Was du von erfolgreichen Online-Shops lernen kannst – Stephan Czysch
Die Relevanz ist entscheidend für gute Rankings. Anhand von erfolgreichen Onlineshops wie otto.de zeigte Stephan welche SEO-Maßnahmen getroffen wurden, um die Relevanz zu steigern. Neben Crawling-Optimierung und interner Verlinkung wurde aufgezeigt, wie Zielseiten erstellt werden. Bei der Erstellung von Zielseiten fokussierte sich Stephan auf die Keyword-Recherche mittels Produktdaten und stellte sein Skript hierfür vor. Produktdaten werden durch das Skript in einzelne Terme und Wort-Kombinationen zerlegt. Diese werden dann über den Google Keyword-Planner abgefragt. Der Vorteil gegenüber der klassischen Keyword-Recherche ist, dass die Produkte zu den Keywords auch auf Lager sind und somit die optimale Relevanz hergestellt wird.
Learnings:
- Passende Keywords auf Produktebene über Skript erheben
- Keyword-Set erweitern via Recherche in der Google Search Console: Filterung nach Präpositionen
- Erfolgreiche Onlineshops:
- Haben Einstiegsseiten für wichtige Themen/Kategorien
- Schließen Produktvarianten (Beispielsweise Farbvarianten) aus dem Index/Crawling aus, sofern kein Suchvolumen. Unter anderem via Hashtag in der Produkt-URL
- Verlinken Produkte selektiv
- Verwenden Linkboxen unter Produktbeschreibungen
Fazit: Interne Verlinkung und Crawling-Optimierung sind für Onlineshops nach wie vor wichtige Faktoren für Top Positionen. Um Zielseiten auf Produktebene zu erstellen, eignen sich die eigenen Produktdaten. Mit dem Skript von Stephan können die passenden Keywords aus den Produktdaten einfach und schnell erhoben werden.
ChatGPT in SEO & Content Marketing: So integrierst du KI sinnvoll in deine Prozesse und Workflows – Artur Kosch
Der komplette Contentprozess mit ChatGPT – von der Themenrecherche über die Potenzialanlayse bis hin zur Bilder- und Videogenerierung – kann über ChatGPT erstellt werden. Dadurch kann die Effizienz stark gesteigert werden. Insgesamt 9 Schritte im Contentprozess wurden inklusive Prompts und Vorgehensweise am Beispiel Kfz-Versicherung von Artur präsentiert.
Learnings:
- Daten von Wettbewerbern und externen Tools wie Sistrix, termlabs.io nutzen, um Datenbasis anzureichern
- Feedback an ChatGPT notwendig, um bessere Ergebnisse zu erzielen
- Trotz Automatisierung Ergebnisse von ChatGPT manuell prüfen (Daten beispielsweise nicht löschen, sondern markieren lassen)
- Video-Content: Avatare in verschiedenen Ländern/Sprachen nutzen
Fazit: Durch ChatGPT wurde laut Artur Kosch, je nach Schritt im Content-Prozess, bis zu 70 % Zeit gegenüber herkömmlichen Prozessen eingespart. Daten aus Sistrix, Screaming Frog und termlabs.io nutzen, um relevante Daten zu Verfügung zu stellen. Eine manuelle Prüfung des Outputs ist unerlässlich.
Felixs Highlights:
Keynote – Tomorrow’s SEO: How AI is Reshaping Search – Bastian Grimm
In seiner Keynote beleuchtete Bastian Grimm das Thema KI, Vorhersagen für 2024 und wie wir mit KI arbeiten werden. Am Beispiel von Weiterleitungen und deren Optimierung durch den Einsatz von Word Embeddings und Vektoren veranschaulichte er das Arbeiten mit KI. Ein interessantes Beispiel, das er anführte, war die Gleichung „König minus Mann plus Frau gleich Königin“, die die Kraft dieser Technologie veranschaulicht. Er betonte, wie wichtig es ist, alle Headlines, Titel sowie den ersten und letzten Satz eines Textes zu analysieren, um eine präzise Übereinstimmung zu erzielen.
Grimm ging auch auf die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ein, insbesondere im Kontext der Content Gap Analyse. Er stellte die Frage, ob das System SGE (Search Generative Experience) ausgiebig getestet wurde und wies auf die beeindruckende Darstellung von Informationen hin, wie zum Beispiel beim „Hidden Gems Update“, das Bewertungen und Forenbeiträge einbezieht.
Ein kritischer Punkt seiner Präsentation war die Frage nach der Genauigkeit der Informationen. Er diskutierte, wie falsche Informationen und Halbwahrheiten eine große Gefahr darstellen können. Interessant war auch seine Erwähnung, dass 90.000 Keywords in den USA zu 40 Prozent SGE-Snippets im Oktober lieferten.
Grimm sprach über den „Generate“ Button und fragte, wie dieser bei bestimmten Keywords gestaltet wird und ob wir ähnliche Darstellungen in Europa sehen werden. Er erwähnte, dass ein Featured Snippet pro Keyword zu etwa 30 Prozent weniger Traffic führen kann, aber SGE-Snippets sich anders verhalten und mehr Interaktion ermöglichen.
Die Herausforderung, organischen Traffic für informelle Keywords zu generieren, wurde ebenfalls angesprochen. Grimm stellte das neue KI-Framework „Gemini“ vor, das als Grundlage für SGE und Bard dient und Anfang des nächsten Jahres eingeführt wird. Gemini zeichnet sich durch Multimodalität, Drittanbieterfähigkeit, ein Gedächtnis zum Erlernen und Merken von Informationen sowie eine Reduktion von Halluzinationen aus.
Interessanterweise betonte Grimm, dass Google die gesamte Suchreise abdecken möchte, ohne jedoch in den Verkauf oder die Logistik einzusteigen. Er erwähnte auch die Einführung von Mednet.2 und das Ende von Wetter.com. Laut Grimm könnten Websites obsolet werden, da Käufe über die Google SERP getätigt werden, wobei der Nutzer direkt in den Warenkorb einer Domain springt.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Frage, was mit Nutzern geschieht, die mehr kaufen möchten, insbesondere im Hinblick auf Kategorie-Keywords. Grimm betonte, dass Google das Crawling in den Griff bekommen muss, woraufhin es keine strukturierten Daten mehr geben wird. Dies könnte auch das Ende der „10 blauen Links“ bedeuten.
Product Driven SEO – Organisches Wachstum für große Seiten durch Template-Optimierung – Julian Reidlich
In seinem Vortrag „Product Driven SEO – Organisches Wachstum für große Seiten durch Template-Optimierung“ legte Julian Reidlich den Fokus auf innovative Ansätze in der Suchmaschinenoptimierung mit A/B-Testing. Er betonte die Bedeutung des Erstellens von Landingpages, die möglicherweise nicht immer ein hohes Suchvolumen (SV) aufweisen, da sie in keiner Datenbank erfasst sind, aber dennoch signifikanten Traffic generieren können, besonders im lokalen Bereich. Ein Beispiel hierfür sind spezifische Anfragen wie Flüge von Butzbach nach Mallorca, da die Leute von ihrem Heimatort aus den Weg in den Urlaub suchen.
Reidlich sprach über die Skalierbarkeit von personenzentrierten Inhalten und gab kreative Tipps, wie man saisonale Elemente, wie kleine Weihnachtsbäume zur Weihnachtszeit, in die Titel von Webseiten einbauen kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt seines Vortrags war das Testen an realen Personen, um zu verstehen, wie sich das Kaufverhalten ändert.
Er empfahl, Datenanomalien in Tools wie Google Search Console (GSC) oder Google Analytics (GA) zu überprüfen, um saisonale Trends, lokale Besonderheiten und den Einfluss von bezahltem Traffic zu analysieren. Reidlich betonte die Wichtigkeit, den gesamten Funnel zu analysieren, insbesondere an welchen Punkten Nutzer abspringen. Hierfür schlug er die Verwendung von Looker Studio vor, um die Customer Journey detailliert zu betrachten und am Ende dort zu testen, um die Absprünge zu minimieren.
Der Prozess des Hypothesenbildens und Brainstormings wurde als wesentlich für den Erfolg in der SEO-Strategie hervorgehoben. Reidlich erklärte, wie wichtig es ist, Tests messbar zu machen, indem man sie auf mehreren Seiten gleichzeitig durchführt, um saisonale oder lokale Einflüsse zu berücksichtigen. Er empfahl auch, Jahresvergleiche anzustellen und klassische A/B-Tests durchzuführen.
Abschließend diskutierte Reidlich das Thema User versus A/B-Testing und gab Einblicke, wann Experimente besonders sinnvoll sind, wie zum Beispiel bei Stagnation in Suchvolumen oder Traffic, da dies eine wissenschaftliche Testgrundlage bietet.