Umstellung auf HTTPS? – Kein blinder Aktionismus
Die eigene Seite auf HTTPS umzustellen ist in erster Linie eine perspektivische Entscheidung. Spürbare Effekte oder gar kurzfristige Ranking-Sprünge sind mit der Umstellung sicherlich nicht zu erwarten. Eine Umstellung auf HTTPS ist vor allem ein Signal an Google, dass es sich um eine vertrauenswürdige und sichere Seite handelt: Denn die Daten, die Besucher auf der Seite hinterlassen, werden durch die Verschlüsselung vertraulich behandelt. Langfristig gesehen könnte sich das sichtbare SSL-Zertifikat im Browser für die User sogar zum Standard und einem echten Qualitätskriterium entwickeln – Nicht zuletzt aufgrund des verlorenen Vertrauens durch die zahlreichen NSA-Überwachungsskandale, Hackerangriffe und Medienberichte über wachsende Kriminalität im Netz.
Ein Wechsel zu HTTPS birgt aus SEO-Sicht jedoch auch immer Gefahren und sollte prinzipiell nur mit großer Sorgfalt und nach den Kriterien des zuständigen Hosters vollzogen werden. Besonderer Fokus sollte dabei auf korrekte 301-Weiterleitungen und Canonical-Tags gelegt werden. Nach der vollzogenen Umstellung sollte deshalb zur Sicherheit – wie nach jeder anderen technischen Anpassung – die komplette Seite gecrawlt und getestet werden. Auch der Seiten-Traffic kann ein guter Indikator für eine saubere und fehlerfreie Umstellung auf HTTPS sein – Einbrechende Besucherzahlen sind oftmals das Ergebnis fehlerhafter Weiterleitungen.