Jeder kennt sie, diese Tage, an denen das Internet hängt. Die Seiten brauchen gefühlt ewig, um sich aufzubauen und man ist schnell frustriert und genervt, weil man aufgrund der langen Ladezeit nicht weiterkommt. So fühlen sich vermutlich auch Ihre Shopbesucher, wenn Ihre Seite zu langsam lädt. Sie brechen den Kaufprozess ab und werden stattdessen bei der Konkurrenz glücklich. Damit das nicht passiert, haben wir acht Stellschrauben gesammelt, mit deren Hilfe Sie – und Ihre Website – Gas geben können.

Die optimale Ladezeit

Eine Vielzahl an Studien, ob nun aus der Wahrnehmungspsychologie oder aus statistischen Befragungen, beschäftigen sich mit der optimalen Ladezeit von Websites im eCommerce. Vor allem der Einfluss auf die Absprungrate der Käufer oder der Rankingfaktor bei Google wie auch die Umsatzgenerierung werden dabei untersucht.

Google selbst beziffert den optimalen Wert für den vollständigen Aufbau einer Seite mit zwei bis drei Sekunden. Bereits bei dieser scheinbar kurzen Zeitspanne merkt der Besucher Ihrer Seite deutlich die Verzögerung.

Wie messen Sie die Ladezeit Ihres Onlineshops?

Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Ist-Zustand Ihrer Seite und nutzen Sie verschiedene Tools, um die Ergebnisse besser miteinander vergleichen zu können oder zusätzliche Informationen zu erhalten. Dafür stehen Ihnen eine Menge Tools zur Verfügung.

Ein gutes Tool ist Googles PageSpeed Insights. Es wertet die Geschwindigkeit Ihrer Website sowohl in der Desktop- als auch in der mobilen Ansicht aus und stellt Verbesserungsvorschläge zur Verfügung. Website Speed Test von Pingdom arbeitet sehr anschaulich mit Diagrammen und untersucht die einzelnen Elemente der Website und deren Zeit zum Laden. Zeitfresser können so schnell identifiziert werden. Das von Yahoo entwickelte Yslow ist eine Browsererweiterung, die die Performance Ihrer Website anhand diverser Regeln bewertet.

Wie optimieren Sie die Ladezeit Ihres Onlineshops?

Ihr Onlineshop lebt von der Vielzahl der Produkte, erklärenden Beschreibungen, Bild- und Videomaterial. Jetzt wissen Sie auch wie schnell sich Ihre Erlebniswelt aufbaut, kennen die Schwachstellen und haben einige Tipps von den Tools erhalten, um Ihre Website zu optimieren. Je nach Ihrem technischen Wissen und Kenntnisstand können Sie selbst an einigen Stellschrauben drehen oder einen Experten bzw. eine Agentur beauftragen.

Für die Basisoptimierung haben wir ein paar Tipps zusammengetragen:

1. Bilder und Videos optimieren

Eine Stellschraube, die sich schnell drehen lässt, ist die Bildbearbeitung. Sind Ihre Produktbilder nicht für das Web optimiert, können diese beispielsweise einfach im Photoshop unter „Speichern fürs Web“ auf weboptimierte Größe reduziert werden.

2. Auf dedizierten Server umsteigen

Eine weitere Stellschraube ist der Wechsel weg von Shared-Hosting-Plattformen, die sich Ihr Onlineshop mit anderen Websites teilt, hin zu einem dedizierten Server, der nur Ihnen zur Verfügung steht.

3. Browser-Caching nutzen

Beim Caching erfolgt eine Zwischenspeicherung der Daten, sodass sich der Onlineshop bei einem erneuten Besuch eines bestimmten Käufers nicht mehr von Grund auf laden muss. Beim Browser-Caching werden die gespeicherten Daten direkt aus dem Browser-Cache, statt vom Server geladen.

4. Gzip Komprimierung aktivieren

Bei der Gzip Komprimierung werden fast alle Dateien zusammengepackt und vom Webhost an den Webbrowser gesendet. Damit verringert sich die Größe Ihrer Website, die an den Webbrowser gesendet wird. Implementieren kann man die Gzip Komprimierung mittels Plugins, PHP oder über die Konfigurationsdatei .htaccess.

5. Quellcode aufräumen

Eine lästige, langwierige, aber einfach umzusetzende Methode ist es, Ordnung im Quellcode zu schaffen. Denn jede nicht benötigte Formatierung, jedes überflüssige Leerzeichen (passiert schnell) verlangsamt die Ladezeit.

6. 301-Weiterleitungen verringern

Dauerhaft verschoben – das bedeutet die 301-Weiterleitung im einfachsten Sinn. Das kann durch einen Relaunch oder eine Linkumstrukturierung erfolgen und soll den Nutzer, ohne dass er es merkt, einfach auf die neue Seite weiterleiten. Problematisch wird es erst dann, wenn auf eine 301-Weiterleitung wieder eine 301-Weiterleitung erfolgt. Dadurch wird der Webbrowser gezwungen eine neue URL abzurufen, von der er noch keine Daten gespeichert hat.

7. Content Delivery Network nutzen

Wollen Sie mit Ihrem Shop ins Ausland exportieren ist es sinnvoll, ein Content Delivery Netzwerk zu nutzen. Dezentrale Server, die an unterschiedlichen Standorten stehen, speichern Teile Ihrer Website. Auf diese Weise können Daten beim Seitenaufruf durch interessierte Käufer parallel heruntergeladen werden.

8. CSS-Sprites nutzen

Verständlich formuliert, fassen die Sprites mehrere Grafiken, wie Bilder, Icons und Symbole in einer Datei zusammen, sodass nicht mehr parallel beim Seitenaufbau alle Grafikdateien einzeln geladen werden müssen, sondern die CSS-Sprites als Paket. Das ist bei Onlineshops ideal, die viel mit Bildmaterial Ihrer Produkte arbeiten.

Fazit: Optimieren und Testen

Die genannten Stellschrauben sind natürlich nur acht von weiteren Möglichkeiten, die für mehr Speed in Ihrem Onlineshop sorgen können. Und es sind Basisoptimierungen – Technisch gibt es noch mehr aktuelle Lösungen wie HTTP/2, dynamisches Nachladen, Defering von Scripten und Elementen etc. Eins ist aber sicher: Schieben Sie das Thema nicht auf die lange Bank, denn die Konkurrenz ist nur einen Klick entfernt.

Über den Autor
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Über den Autor

Herbert Buchhorn ist Geschäftsführer der clicks digital GmbH, einer der führenden Performance Marketing Agenturen mit Sitz in Dresden und Projektbüros in Berlin, München und Köln. Als gefragter Marketingexperte betreut er mit seinem Team nationale wie internationale Onlineprojekte von Unternehmen unterschiedlichster Branchen.

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