Die OMX in Salzburg hat auch dieses Jahr gezeigt, warum sie zu den wichtigsten Branchenveranstaltungen gehört. Unsere Kolleginnen Marit und Hana waren vor Ort und haben einen Kongress erlebt, der nicht nur organisatorisch überzeugt hat – vom schnellen Check-in bis zum konstant gut gefüllten Buffet – sondern vor allem eines vermittelte: Paid Advertising befindet sich in einer Phase tiefgreifender Neuordnung.

KI, verändertes Nutzerverhalten und steigende Qualitätsanforderungen formen ein Marktumfeld, in dem Effizienz, aber auch Qualitätssteigerung und strategische Exzellenz entscheidend werden. Genau diesen Feldern widmeten sich die Sessions der OMX, die wir im Recap hervorheben.

Besonders spannend ist dabei der Abgleich mit unseren eigenen Systemen und bereits etablierten Doings im Agenturalltag. Hier wird deutlich klar: Die Trends der OMX bestätigt unsere aktuellen Investitionen in KI-basierte Kampagnensteuerung, automatisierte Datenprozesse und strategische Funnel-Modelle.

1. KI im Performance Marketing: Effizienz, Automatisierung und neue Rollen

Session: Effizientere Google Ads Kampagnen durch den gezielten Einsatz von KI & Automatisierung – Cindy Ebner

Cindy Ebner zeigte sehr klar, wie KI im SEA-Alltag nicht nur punktuell hilft, sondern ganze Prozesse neu strukturiert. Ausgangspunkt war die Frage, welche Aufgaben im Kampagnenmanagement besonders viel Zeit kosten und damit prädestiniert für Automatisierung sind. Repetitive Tätigkeiten wie die Kampagnenerstellung und -optimierung wurden identifiziert und anschließend mit einer Mischung aus Prompts, manuellen Inputs und KI-Systemen zunächst hybrid, später zunehmend automatisiert umgesetzt.

Ihr Team entwickelte dazu sogar ein eigenes Tool, das Prompts automatisch mit Kundendaten anreichert. Die daraus entstehenden Outputs sind sowohl für Kunden verständlich als auch direkt im Google Ads Editor nutzbar.

Zentrale Erkenntnis:

  • KI spart nicht zwingend massiv Zeit, verbessert aber bei gleichbleibendem Zeitaufwand die Qualität der Ergebnisse deutlich.
  • Kundenerwartungen steigen parallel – Zeitgewinne werden dadurch immer öfter direkt durch höhere Qualitätsansprüche ausgeglichen.
  • Der Job des Marketers verschiebt sich damit in Richtung Strategie, Qualitätssicherung und Innovation.

Ein weiterer Punkt: Der Google Ads Advisor (Gemini-basiert) liefert zum Teil bessere Hinweise als klassische Google-Empfehlungen – ein spannender Ausblick auf kommende Tools.

Blicken wir auf unseren Agenturalltag, nutzen wir bereits seit 2023 eigene KI-Module, die Prompts automatisch mit kundenspezifischen Daten aus Kampagnen, CRM und Produktfeeds anreichern, um nicht nur Zeit zu gewinnen, sondern auch die Qualität zu steigern.

2. B2B-Marketing auf LinkedIn: Authentizität als Erfolgsfaktor

Session: Kunden gewinnen mit Value Marketing Kampagnen – Davorin Barudzija

LinkedIn verändert sich, und mit sinkender Reichweite wird ein klarer, strategischer Ansatz wichtiger. Davorin betonte, dass erfolgreiche B2B-Akquise auf der Plattform vor allem durch das Zusammenspiel von Kommunikation, Marketing und Sales funktioniert. Geschichten und echte Menschen sind dabei der stärkste Verkaufsfaktor.

Unternehmen müssen ihre Teams stärker einbinden: insbesondere Corporate Influencer, die Vertrauen aufbauen und Netzwerke erweitern. Social-Authentizität wird zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Die Frage „Ist das KI oder echt?“ zeigt, dass die Zielgruppen sensibler denn je reagieren.

Wichtige Hinweise:

  • Formate wie Videos, Slideshows oder Bild/Text-Posts spielen eine zentrale Rolle.
  • Dazu kommen algorithmische Hebel wie „Mehr anzeigen“-Klicks oder Hinweise auf der letzten Slide, die nachweislich bessere Reichweiten erzeugen.
  • Die nächste Welle der B2B-Entscheider besteht aus GenZ und Millennials – Inhalte müssen diese Gruppen gezielt ansprechen.

Session: 30 Learnings aus 300 LinkedIn Ads Kampagnen – Theresa Sturm

Theresa Sturms Session war ein komprimierter Erfahrungsschatz aus mehreren hundert Kampagnen. Sie zeigte deutlich, wo B2B-Unternehmen oft scheitern: fehlende Abstimmung zwischen Sales und Marketing, falsche Erwartungen an LinkedIn und ineffiziente Kampagnenstrukturen.

LinkedIn funktioniert grundlegend anders als Meta: Lernphasen dauern länger, Optimierungen wirken zeitverzögert, und klassische Ansätze führen oft zu hohen CPLs. Ein häufiger Fehler: falsche oder unpräzise ICPs. Skill-basierte Targetings oder Predictive Audiences werden zu selten genutzt, obwohl sie kosteneffiziente Alternativen sein können.

Ein strukturierter Funnel ist Pflicht. Der Einstieg erfolgt im Top-of-Funnel, gefolgt von sauberem Retargeting und passenden MoF-Angeboten wie Webinaren. Erst dann sollten Conversion-Ziele folgen.

Content spielt dabei eine entscheidende Rolle: Klassische Whitepaper verlieren an Effektivität – gefragt sind

  • Checklisten,
  • Frameworks oder
  • kompakte Guides,

die direkt weiterhelfen.

Beim Testing empfiehlt Theresa, zunächst Lead-Gen-Formulare auszuprobieren (hohe CVR), bevor man auf Landing Pages wechselt. Zur Skalierung rät sie, eher mehrere kleinere Kampagnen mit verschiedenen Creatives zu fahren, da reine Budgeterhöhung oft zu steigenden CPLs führt.

Auch zu Creatives gab es klare Hinweise:

  • kurze Ad Copies,
  • keine Hashtags,
  • gesättigte Farben,
  • Interaktivität,
  • Memes statt Stockbilder.

Videos performen oftmals schlechter als erwartet. Bei Document Ads sind ein starkes Deckblatt und eine klare Agenda entscheidend.

Saisonalität spielt ebenfalls eine Rolle: Q4 ist teuer, Q1 günstig, Q2 stabilisieren, Q3 mit reduziertem Budget planen.

Blicken wir auf unsere Workflows, setzt unser Paid-Social-Team bereits LinkedIn-Kampagnen auf Basis einer klaren Funnelstrategie auf – inklusive Value Content und strategisch abgestimmter Creatives. Die OMX bestätigt, dass diese Systematik der neue Standard wird.

Zusätzlich entwickeln wir Content-Frameworks, die auf die wachsende Zielgruppe junger Entscheider zugeschnitten sind: mit klaren Narrativen, kompakten Insights und interaktiven Formaten.

3. AI & Gamification:

Session: Loyalität durch mehr Touchpoints – Franz Tretter

Franz Tretter zeigte, wie Gamification gezielt Kundenbindung stärkt, besonders bei Produkten mit geringer Kauffrequenz. Loyale Kunden bringen höhere Warenkorbwerte und kaufen häufiger, aber zwischen den Käufen fehlen oft natürliche Berührungspunkte.

Gamification schafft hier Abhilfe: Challenges, Punktesysteme und wiederkehrende Interaktionen erhöhen die Kontaktfrequenz deutlich. Beispiele wie Snocks oder L’Osteria zeigen, wie erfolgreich dieses Prinzip im E-Commerce sein kann.

Eine zentrale Rolle übernehmen Push-Notifications, die als verlässlicher Trigger fungieren, um Nutzer zurück ins Erlebnis zu holen oder neue Aktionen zu kommunizieren.

Ein Blick in unsere interne Tool-Landschaft zeigt, dasssich gamifizierte Mechaniken hier gezielt in die Customer Journey integrieren lassen – vor allem im E-Commerce, aber zunehmend auch im B2B.

Fazit

Die OMX 2025 machte deutlich: Das Marketing befindet sich mitten in einer Neujustierung. KI verändert Arbeitsweisen und Qualitätsstandards, LinkedIn entwickelt sich in Richtung authentischer B2B-Kommunikation, und Paid-Strategien müssen präziser und datengetriebener werden. Gleichzeitig steigt der Druck auf Marketer – komplexere Anforderungen, neue Tools, schnellere Zyklen.

Für 2026 zeigt die OMX drei klare Leitlinien:

  • KI als Qualitätsverstärker konsequent nutzen.
  • Storytelling und Authentizität im B2B weiter priorisieren.
  • Funnel-Strukturen diszipliniert aufbauen und datenbasiert optimieren.

Ein Kongress voller Praxiswissen – und ein deutlicher Hinweis, wohin sich die Branche bewegt. Aber auch ein Einblick für uns, dass wir mit unseren Entwicklungen bereits auf dem richtigen Pfad sind.

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie die neuen Learnings kombiniert mit unserem Praxiswissen auf Ihre Marketingstrategie einzahlen können, kontaktieren Sie uns gern unverbindlich.

Über den Autor
Hana Pepper
Über den Autor

Hana ist PPC-Managerin bei clicks.digital, davor hat sie International Business an der HTW Dresden studiert. Ihre Siebträgermaschine ist ihr Ein und Alles, außerdem liebt sie es, zu laufen, zu backen oder sich mit (Astro)physik zu beschäftigen.

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