Microsoft macht Ernst: Wer ab Mai 2025 in Europa über Microsoft Advertising werben will, muss gültige Zustimmungssignale liefern – sonst drohen Einbußen bei Reichweite und Performance. Was jetzt zu tun ist, welche Optionen es für die technische Umsetzung gibt und warum der Consent Mode zum strategischen Muss wird, lesen Sie hier.

Microsoft Advertising hat seinen Consent Mode schon länger als datenschutzkonforme Lösung im Portfolio. Doch mit einer aktuellen Änderung bekommt das Thema neue Dringlichkeit: Ab dem 5. Mai 2025 ist die Übermittlung gültiger Zustimmungssignale (User Consent Signals) für Werbetreibende verpflichtend, wenn sie Nutzende in der EU, dem Vereinigten Königreich oder der Schweiz ansprechen.

Das betrifft alle Unternehmen, die auf Microsoft Advertising setzen – sowohl im B2B- als auch im B2C-Umfeld. Wer die Vorgaben bis dahin nicht erfüllt, riskiert eingeschränkte Kampagnenfunktionalitäten und Einbußen in der Werbeleistung.

Warum der Consent Mode jetzt unverzichtbar ist

Datenschutz ist längst nicht mehr nur ein rechtliches Randthema – sondern entscheidender Wettbewerbsfaktor. Nutzer erwarten Transparenz und Kontrolle über ihre Daten, Regulierungsbehörden fordern sie ein. Der Consent Mode von Microsoft reagiert auf genau diese Entwicklungen.

Ab Mai 2025 wird er zur technischen Pflicht: Microsoft verlangt, dass alle eingesetzten Tags und Pixel explizit die Zustimmung der Nutzer berücksichtigen und dies auch technisch sauber übermitteln.

Drei zentrale Gründe, warum Unternehmen jetzt aktiv werden müssen:

  • Rechtliche Sicherheit herstellen: Mit der verbindlichen Frist sichert Microsoft seine Plattform gegen Datenschutzverstöße ab – und erwartet dasselbe von seinen Werbekunden.
  • Vermeidung von Leistungseinbußen: Fehlen Zustimmungssignale, können bestimmte Conversion-Events nicht mehr verarbeitet oder Attributionsdaten nicht mehr korrekt erfasst werden.
  • Vertrauen schaffen: Wer sichtbar und transparent mit Nutzerdaten umgeht, stärkt sein Markenimage – gerade im sensiblen digitalen Raum.

Wie der Consent Mode technisch funktioniert

Der Consent Mode steuert, ob und wie Cookies oder andere Webtechnologien eingesetzt werden dürfen – abhängig von der Zustimmung der Nutzer. Dies geschieht über die Definition von Parametern wie ad_storage, die festlegen, ob beispielsweise Werbe-Tracking zugelassen ist.

Relevante Schnittstellen und Komponenten:

  • Universal Event Tracking (UET): Zentral für Microsoft Advertising – erfasst Seitenaufrufe, Conversions und Nutzerinteraktionen. Der Consent Mode greift hier direkt ein.
  • Pixel-Tracking in Microsoft Invest, Curate, Monetize: Auch diese Bausteine sind betroffen. Die Nutzung von Segment-, Universal- und Conversion-Pixeln ist nur mit gültiger Zustimmung datenschutzkonform.
  • CMP-Integration und IAB TCF: Zustimmungssignale können entweder über das IAB Transparency and Consent Framework (Version 2.0) oder direkt über eine Consent Management Platform (CMP) übergeben werden. Das sorgt für Flexibilität und Integrationsfähigkeit.

Drei Wege zur Umsetzung: Optionen für Ihre Infrastruktur

Microsoft nennt drei zugelassene Wege, um Consent-Signale bereitzustellen. Welcher Ansatz geeignet ist, hängt von Ihrer technischen Umgebung und Ihrem Setup ab:

  1. Direkte Integration via UET und Pixel-Setup
    Sie binden den Consent Mode direkt in Ihre UET-Instanz ein – etwa per manuellem JavaScript-Tag oder über Tag-Manager. Die Konfiguration erfolgt anhand der Nutzerentscheidung (Zustimmung oder Ablehnung).
  2. Einbindung über IAB TCF v2.0
    Sie nutzen einen Consent-String nach dem IAB-Standard, der z. B. durch gängige CMPs wie Usercentrics, OneTrust oder Cookiebot erzeugt wird. Der Vorteil: Die Einbindung ist standardisiert und rechtssicher.
  3. Tag-Management-Lösung wie Google Tag Manager (GTM)
    Über GTM oder vergleichbare Lösungen kann der Consent Mode integriert und verwaltet werden. Das erleichtert die Steuerung verschiedener Tracking-Elemente zentral über ein Interface.

Herausforderungen bei der Einführung – und wie Sie sie lösen

Die Umsetzung des Consent Mode ist kein Plug-and-Play – vor allem, wenn mehrere Systeme oder Agenturen beteiligt sind. Es lohnt sich, die typischen Hürden vorab zu kennen:

1. Technische Komplexität

Besonders für Unternehmen ohne dediziertes Entwicklerteam oder stark verzweigte Tracking-Strukturen kann die Umsetzung zur Herausforderung werden. Der Consent Mode verlangt ein tiefes Verständnis für:

  • das Zusammenspiel von Pixeln, Events und Tags
  • die richtige Interpretation von Einwilligungssignalen
  • die Verarbeitung über die Microsoft Advertising-Plattform

Lösungsansatz: Ziehen Sie spezialisierte Webanalyse– oder Tracking-Dienstleister hinzu, die mit serverseitigem Tagging, Consent-Signalen und Multi-Plattform-Tracking vertraut sind.

2. Integration in bestehende Infrastruktur

Viele Unternehmen nutzen mehrere Marketing-Tools, Consent-Manager und Tracking-Systeme gleichzeitig. Die reibungslose Einbindung des Microsoft Consent Mode in diese Umgebung erfordert:

  • Schnittstellen-Kompatibilität prüfen
  • bestehende CMPs konfigurieren
  • gegebenenfalls die Zustimmungssignale in bestehende Datenflüsse übernehmen

Lösungsansatz: Arbeiten Sie mit internen und externen Systemverantwortlichen zusammen und erstellen Sie eine Roadmap für die Integration.

3. Datenschutzbedenken und Transparenz

Trotz technischer Umsetzung bleibt die Nutzerkommunikation entscheidend. Wenn unklar bleibt, wofür welche Daten verarbeitet werden, sinkt die Bereitschaft zur Zustimmung – und damit die Datengrundlage für Kampagnen.

Lösungsansatz: Stellen Sie sicher, dass Ihre Datenschutzerklärung aktualisiert ist und Ihre CMP eindeutige, verständliche Optionen bietet. Die Nutzer müssen wissen, was passiert – und dass ihre Entscheidung respektiert wird.

4. Team-Kompetenz und interne Akzeptanz

Nicht jeder im Marketing- oder IT-Team kennt die Funktionsweise des Consent Mode. Für eine nachhaltige Nutzung müssen alle Beteiligten verstehen:

  • was technisch passiert
  • wie sich die Zustimmung auf KPIs auswirkt
  • wie neue Kampagnen zukünftig getrackt werden

Lösungsansatz: Planen Sie interne Schulungen oder Workshops ein – vor allem für Marketing, Webanalyse, Datenschutz und Entwicklung.

Schritt-für-Schritt zur erfolgreichen Umsetzung

  1. Status-Check
    Welche Microsoft-Tags und Pixel nutzen Sie derzeit? Welche CMP ist im Einsatz?
  2. Geeignete Integrationsmethode wählen
    TCF-Zeichenfolge, direkte Einbindung oder GTM – definieren Sie einen klaren Weg.
  3. Implementierung & Tests
    Bauen Sie die Consent-Signale technisch ein, testen Sie alle Fälle (Opt-in / Opt-out / keine Antwort) und dokumentieren Sie das Ergebnis.
  4. Kommunikation und Datenschutz-Dokumentation prüfen
    Stimmen Datenschutzerklärung, Cookie-Banner und interne Prozesse mit der neuen Realität überein?
  5. Go-Live bis spätestens Anfang Mai 2025
    Planen Sie Puffer ein, um unvorhergesehene technische Probleme noch lösen zu können.

Fazit: Jetzt aktiv werden – Consent Mode als strategischen Hebel nutzen

Die Einführung der Pflicht zur Übermittlung von Zustimmungssignalen durch Microsoft Advertising markiert einen Wendepunkt. Unternehmen, die frühzeitig handeln, sichern sich nicht nur technische Konformität – sondern optimieren ihre gesamte Digitalstrategie.

Unsere Empfehlung als Agentur:

  • Starten Sie jetzt mit der technischen Analyse
  • Wählen Sie die passende Integrationslösung für Ihre Infrastruktur
  • Begleiten Sie die Einführung mit interner Schulung und Transparenz nach außen

Sie benötigen Unterstützung?
Wir helfen Ihnen bei der strategischen und technischen Implementierung des Microsoft Consent Mode – von der Auswahl der passenden Lösung bis zur nahtlosen Integration in Ihre Kampagnenwelt. Jetzt Kontakt aufnehmen!

Über den Autor
Janine Sukowski
Über den Autor

Janine ist Webanalystin bei clicks.digital und bereichert unser Team mit ihrer Expertise im Bereich Analyse, Software-Entwicklung und Testautomatisierung. In ihrer Freizeit begeistert sie sich für Crossfit und Volleyball.

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