Von der Internationalisierung ihrer Website versprechen sich B2B-Unternehmen mehr Umsatz durch eine größere Reichweite. Um erfolgreich in verschiedenen Ländern zu ranken, ist es wichtig, die Website entsprechend auszurichten. Erfahren Sie im folgenden Beitrag hilfreiche Tipps für eine effiziente Internationalisierung.

Entsprechend der Unternehmensentwicklung stehen B2B-Unternehmen irgendwann an dem Punkt, ihre Website-Inhalte auch potenziellen Kunden in anderen Ländern und Sprachen zugänglich zu machen. Der internationale Markt ist groß und sofern mit einer mehrsprachigen Website zusätzlicher Umsatz generiert werden kann, ist das ein gerechtfertigter Gedanke. Dennoch ist der Aufwand einer mehrsprachigen Website nicht zu unterschätzen. Mit einer reinen Übersetzung der bestehenden Inhalte in die anderen Sprachen ist es nicht getan. In Hinblick auf verschiedene Länder und Sprachen sollten Sie vorab einige Überlegungen treffen. Ein gut geplantes Vorgehen vermeidet unnötige Kosten und trägt zu einer erfolgreichen B2B-Internationalisierung bei. 

Die Wahl der richtigen Domainstrategie

Meistens gibt es bereits eine länderspezifische Domain für das jeweilige Land, in dem das Unternehmen ansässig ist z. B. domain.de für Deutschland oder domain.at für Österreich. Sollen nun weitere Länder bedient werden, stellt sich die Frage: länderspezifische Domains für jedes weitere Land oder doch besser eine allgemeine generische Domain mit entsprechenden Unterverzeichnissen? Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, welche jedes B2B-Unternehmen für sich im Vorfeld abwägen sollte.

Länderspezifische Top-Level Domains (ccTLDs)

Bei länderspezifischen Domains gibt es für jedes Land eine eigene Domain z. B. domain.es für Spanien oder domain.it für Italien. Nutzer und Suchmaschinen bevorzugen Inhalte eigener Länderdomains – die Verwendung einer länderspezifischen Domain schafft also Vertrauen bei den Websitebesuchern.

Vor allem internationale Unternehmen, die stark variierende Inhalte für verschiedene Länder präsentieren und die Websites daher klar voneinander abtrennen wollen, verwenden länderspezifische Domains. Z. B. weltweite Reiseanbieter wie expedia oder edrams setzen deshalb auf länderspezifische Domains. Jede Seite ist hier genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer des entsprechenden Landes zugeschnitten.

Ein derartiges Vorgehen setzt voraus, dass die jeweilige Domain in den gewünschten Ländern bereits gesichert bzw. noch frei verfügbar ist. Häufig ist dies tatsächlich nicht der Fall. Hier muss unternehmensintern geklärt werden, wie man in dieser Situation vorgeht. So kann es vorkommen, dass die Domain für viel Geld gekauft werden muss, weil aus CI-Gründen eine alternative Domain nicht gewünscht ist.

Auch wenn Sie mögliche Domains rechtzeitig für das eigene Unternehmen beanspruchen – kann wirklich gewährleistet werden, dass der Domainname auch auf zukünftigen Märkten immer verfügbar ist? Länderspezifische Domains sind in dieser Hinsicht riskant.

Auch die technische Komplexität steigt mit der Anzahl der verschiedenen Domains, denn Sie müssen nicht nur eine Domain technisch auf dem neusten Stand halten. Designanpassungen, Optimierungen, aber auch Anpassungen bei Sicherheitslücken werden früher oder später nicht ausbleiben. Das verursacht bei mehreren Domains entsprechende Zusatzkosten.

Generische Top-Level Domains (gTLDs)

Da länderspezifische Domains einige Nachteile mit sich bringen, hat sich alternativ für viele international tätige Unternehmen die Verwendung einer generischen Domain durchgesetzt. Alle Inhalte liegen dabei auf einer einheitlichen internationalen .com-Domain und die verschiedenen Länder werden in einzelnen Unterverzeichnissen abgebildet (domain.com/de, domain.com/es bzw. domain.com/it).

Diese Domainstrategie ist für Unternehmen von Vorteil, die Kunden weltweit ansprechen möchten. Eine einheitliche .com-Domain kann dazu beitragen, eine starke und konsistente Markenidentität aufzubauen, da die Marke mit einer einzigen Domain in Verbindung gebracht wird, unabhängig von der geografischen Lage ihrer Zielgruppe. Bekannte Beispiele dafür sind apple.com und tesla.com. Auch aus SEO-Sicht bietet eine generische Domain deutliche Vorteile gegenüber länderspezifischen Domains. Alle SEO-Anstrengungen sind auf eine einzige Domain beschränkt, was die SEO-Optimierung erheblich erleichtert. Beispielsweise werden alle eingehenden Backlinks auf nur eine Domain gerichtet, wodurch Sie die Autorität Ihrer Website stärken können.

Verschiedene Sprachversionen und hreflang-Auszeichnungen

Kommen zu den unterschiedlichen Ländern nun auch verschiedene Sprachen hinzu, kann es im SEO etwas komplizierter werden. Google erkennt die Sprachversionen mittlerweile automatisch. Auf die Verwendung des Language-Tags im HTML-Code sollten Sie dennoch nicht verzichten. Dieser wird auch von Screen-Readern genutzt und trägt somit zur Barrierefreiheit einer Website bei. Damit die Spracherkennung zuverlässig funktioniert, darf grundsätzlich nur eine Sprache pro URL verwendet werden.

Sofern sich die Inhalte in den verschiedenen Sprachen nicht wirklich komplett voneinander unterscheiden, kann eine Übersetzung der Inhalte zu einem Duplicate-Content-Problem führen. Hier können Sie mit einem korrekten Einsatz des hreflang-Tags Abhilfe schaffen. Die Verwendung von hreflang hilft Suchmaschinen dabei, die richtige Version einer Seite für Benutzer in verschiedenen Sprachen auszuwählen. Dies vermeidet Duplicate Content und verbessert die Nutzererfahrung, da Websitebesucher nur auf die für sie relevanten Inhalte zugreifen können.

Hierfür ist es jedoch wichtig, dass das hreflang-Tag korrekt und konsistent implementiert ist. Neben der Einbindung in den HTML-Code sollten hreflang-Informationen auch in der XML-Sitemap bereitgestellt werden, um sicherzustellen, dass Suchmaschinen alle relevanten Seiten indexieren können.

Übersetzung der Inhalte in weitere Sprachen

Damit Seiten in den entsprechenden Ländern gute Platzierungen in den Suchergebnissen erzielen, müssen die Inhalte selbstverständlich in die gewünschten Sprachen übersetzt werden. Eine automatisierte 1:1-Übersetzung der bestehenden Inhalte ist meistens nicht zielführend und führt leider allzu oft zu Fehlübersetzungen und Missverständnissen. Übersetzungsprogramme können hier schon sehr gute Unterstützung leisten. Im Nachgang muss jedoch immer geprüft werden, ob die ursprüngliche Bedeutung des Inhalts auch wirklich genau wiedergegeben wird.

Jeder Übersetzung sollte eine entsprechende Keyword-Recherche in der jeweiligen Sprache zu Grunde liegen. Oft gibt es mehrere Wörter für ein und denselben Begriff. Im Spanischen gibt es sowohl das Englische Wort „sale“ für Schlussverkauf. Weit gebräuchlicher ist aber der Begriff „rebajas“. Das monatliche Suchvolumen in Spanien ist mit 40.500 für rebajas fünfmal höher als für sale. Wer hier die Keywords für den neuen Markt nicht vorab sorgfältig prüft, verschenkt großes Potenzial.

Und das gilt nicht nur für andere Sprachen. Auch die sprachlichen Unterschiede zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nicht zu unterschätzen. Während wir in Deutschland von einem „Fahrrad“ sprechen, ist der Begriff „Velo“ in der Schweiz weit gebräuchlicher. Derartige Unterschiede müssen bei der Übersetzung der Inhalte auf jeden Fall berücksichtigt werden. Eine einzige auf den deutschen Sprachgebrauch ausgerichtete Kategorie für alle 3 Länder würde nicht den gewünschten Erfolg bringen.     

Multiregional und Multilingual

Je mehr Sprachen und Länder bei der Internationalisierung mit einbezogen werden, umso umfangreicher wird die Website. Das kann eine Vielzahl von Herausforderungen und Problemen mit sich bringen. Denn aufgrund ihrer Größe sind umfangreiche Websites anfälliger für technische SEO-Fehler wie fehlerhafte Weiterleitungen oder defekte Links und neigen noch dazu zu längeren Ladezeiten. Das wirkt sich negativ auf die Nutzererfahrung und das Ranking in den Suchergebnissen aus. Ebenso kann es passieren, dass wichtige Seiten nicht mehr ausreichend gecrawlt werden und es zu Indexierungsproblemen kommt.

Dabei ist es nicht immer zwingend notwendig für jede Region und jede Sprache eine gesonderte Seite zu erstellen. Oft ist es ausreichend, nur zwischen den verschiedenen Sprachen zu unterscheiden. Vor allem wenn keine Preise oder anderen regionalen Unterschiede berücksichtigt werden müssen, ist eine zusätzliche regionale Unterscheidung gar nicht notwendig. Die Wahl des richtigen Ansatzes hängt dabei stark von den Zielen, Ressourcen und der Struktur Ihrer Website ab.

Fazit: Effiziente B2B-Internationalisierung für bessere Google Rankings

Internationales SEO stellt Unternehmen schnell vor Herausforderungen. Deshalb sind eine gründliche Planung und Umsetzung entscheidend, um Rankings in den internationalen Suchergebnissen zu erreichen und potenzielle Kunden in den unterschiedlichen Ländern erfolgreich anzusprechen. Die Wahl des richtigen Ansatzes für die B2B-Internationalisierung ist dabei von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Unternehmen, die vorab gründlich planen, reduzieren unnötigen Mehraufwand und somit auch die Kosten. 

Als B2B-SEO-Agentur beraten und begleiten wir Sie gern bei der Internationalisierung Ihrer Website. Nicht nur im SEO, auch im internationalen SEA unterstützen wir Sie bei Ihrem Vorhaben, die Reichweite Ihres Unternehmens auf internationale Märkte auszuweiten.  

Über den Autor
Susanne Laschke
Über den Autor

Susanne ist SEO-Managerin bei der clicks digital GmbH. Sie studierte Internationales Management an der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg und bereichert ihre Freizeit am liebsten mit Reisen, Kultur und Sprachen.

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