Gemütliche Jogginghose, wuscheliges Haar und im Hintergrund rödelt die Waschmaschine – Ungefähr dieses Bild haben viele Menschen vom Homeoffice oder dem kleinen Bruder, der auch immer mehr im Kommen ist: der Remote Arbeit.
Homeoffice: Was mache ich eigentlich den ganzen Tag?
Wir fragten unsere Kolleginnen Alena aus dem SEO-Team sowie Skadi und Nadine aus dem Content-Team, wie sie zum Thema Homeoffice stehen. Dafür haben wir Skadi und Alena zu Hause besucht und ihnen einen Tag lang beim Homeoffice über die Schulter geschaut. Nadine erzählt, warum sie eher selten ins Homeoffice geht.
Warum habt ihr euch überhaupt entschieden, Homeoffice zu nutzen?
Rechts: Meeting mit dem Team via Google Hangouts
Alena: Das hat verschiedene Gründe: zum einen kann ich früh dadurch länger schlafen, da Sachen wie Tasche packen, Arbeitsweg etc. wegfallen. Zum anderen habe ich Zuhause absolute Ruhe fernab der Großraumbüro-Atmosphäre. Das ist besonders praktisch bei Aufgaben, bei denen ich mich stark konzentrieren muss.
Skadi: Anfangs hielt ich Homeoffice vor allem deshalb für eine gute Idee, um bei Terminen mit Handwerkern o.ä. auch von Zuhause aus arbeiten zu können. Mittlerweile habe ich es aber auch darüber hinaus zu schätzen gelernt. Vor allem für Aufgaben, die Ruhe und Konzentration benötigen, sind die eigenen vier Wände besser geeignet, als das Großraumbüro. Hinzu kommt, dass man in der allgemeinen Erkältungszeit sich selbst (oder auch andersherum die Kollegen) im Homeoffice schützen kann. Außerdem bringt Homeoffice für mich auch zeitlich große Vorteile mit sich. So beginne ich im Homeoffice bereits 6:30 Uhr mit der Arbeit, während ich bis zum Start im Büro eine Stunde länger benötige. Somit ist auch eher Feierabend und ich habe die Möglichkeit, meine vielen Trainingsstunden am Nachmittag voll wahrzunehmen.
Nadine: Ich nutze Homeoffice nur dann, wenn sperrige Pakete ankommen oder ich während des Tages Termine in Kindergarten und Schule wahrnehmen muss. Die Wege von der Wohnung zur Schule und zum Kindergarten sind sehr viel kürzer als vom Büro aus, sodass mir da weniger Zeit verloren geht.
Wie sieht dein Arbeitsplatz zu Hause aus?
Zwei unserer Homeoffice-Arbeitsplätze
Skadi: In meinem Wohnzimmer steht ein kleiner weißer Schreibtisch. Dort steht der Laptop, den wir von clicks für das Homeoffice zur Verfügung gestellt bekommen. Außerdem natürlich eine Tee- oder Kaffeetasse.
Nadine: Ich habe einen großen Schreibtisch im Wohnzimmer, der vor einem Fenster steht. Direkt neben meiner Nähmaschine kann ich den Homeoffice-Laptop platzieren.
Alena: Ich sitze an unserem großen Esstisch im Wohnzimmer mit bequemem Drehstuhl und richte mir hier mein Homeoffice ein. Der Platz ist schön hell, da ich direkt neben dem Fenster mit wunderschönem Blick in den Garten sitze.
Wie oft bist du im Homeoffice?
Nadine: Ich war schon länger nicht mehr im Homeoffice, weil es ehrlich gesagt nicht so mein Ding ist. Ich habe schnell festgestellt, dass ich lieber im Büro arbeite.
Skadi: Das ist unterschiedlich und abhängig von meinen To-Dos. Aktuell darf jeder Clickser 1x pro Woche ins Homeoffice gehen. Für mich persönlich ist das auch ein guter Rhythmus. Es arbeitet sich gut am heimischen Schreibtisch, aber mit den Kollegen direkt an einem Tisch zu sitzen oder bei der Mittagspause unter Leuten zu sein, ist auch ein klarer Vorteil. 😉
Alena: Ich nutze Homeoffice regelmäßig jede Woche. Meist ist der Montag mein Homeoffice-Tag. So fühlt sich für mich der Sonntag gar nicht so an, als ob Montag schon wieder die neue Woche losgeht, obwohl ich auch am Montag acht Stunden arbeite. Ich glaube, die Zuhause-Atmosphäre tut viel dafür, dass einem die Arbeit manchmal gar nicht so richtig wie Arbeit vorkommt.
Viele Menschen vergleichen Homeoffice mit einem Kurzurlaub, der zu einer angenehmen Work-Life-Balance führt. Würdest du diesem Vergleich zustimmen?
Skadi: Ein schöner Vergleich 😀 Ich denke aber nicht, dass man Homeoffice mit Urlaub vergleichen kann. Schließlich liegt die Priorität ja immer noch auf dem Arbeiten. Allerdings ist die Arbeit von Zuhause aus ruhiger und das Gefühl ist ein anderes, sich in Jogginghose in vertrauter Umgebung vor den Laptop zu setzen. Gegen übliche Rückenbeschwerden hilft die Blackroll, die ich im Büro sonst auch nicht bei mir habe. In der Mittagspause schnell frisch kochen oder mal kurz die Katzen auf der Couch (oder dem Schreibtisch 😉 ) streicheln. Das senkt den Stressfaktor und erhöht die Konzentrationsfähigkeit, wenn es zurück an die Arbeit geht.
Alena: Diesem Vergleich kann ich absolut zustimmen! Man kann etwas länger schlafen und nach der Arbeit direkt in den Feierabend starten, ohne erst nach Hause fahren zu müssen. Das schafft schon einmal mehr Raum für Freizeit. Und Zuhause kann ich in Jogginghose arbeiten und mich auf meinem Stuhl im Winter in eine kuschelige Decke einwickeln, weil ich einfach IMMER friere. Das würde im Büro vermutlich etwas komisch aussehen. ?
Außerdem bedeutet Homeoffice für mich maximale Flexibilität: Wenn mein Mann zum Beispiel Frühschicht hat, gehe ich vor der Arbeit mit dem Hund. Also gehen wir früh schon kurz nach 5 Uhr raus, weil ich 6:30 Uhr im Büro sein möchte. Habe ich Homeoffice, stehe ich um die gleiche Zeit auf wie sonst, arbeite aber erst einmal los und gehe später mit dem Hund raus, weil erst um 9 Uhr die Kernarbeitszeit beginnt. Das gefällt natürlich nicht nur mir, sondern auch unserem flauschigen Langschläfer.
Nadine: Puh … Also ich habe schnell festgestellt, dass Homeoffice für mich nichts Regelmäßiges werden wird und erst recht kein Urlaubs-Feeling hervorruft. Das beginnt schon mit dem unruhigen Morgen. Mein Mann und meine Kinder sind morgens so unglaublich LAUT, musste ich feststellen, sodass ich die erste Stunde zwischen „Jetzt zieh dich endlich an!“, „Trödel nicht so rum!“ und „Wir kommen noch zu spät!“ verbringe. Der restliche Tag hingegen ist schon fast langweilig ohne die Kolleg*innen aus dem Büro. Mir ist das zu einsam.
Wie verbringst du deine Pausen?
Alena: Die Pausen verbringe ich auf meiner Couch beim Kuscheln und dem Frühstücken/Mittagessen mit dem Hund. Ich glaube ohnehin, dass er vom Homeoffice ordentlich mit profitiert, denn eine Streicheleinheit fällt beim Weg in die Küche zum nächsten Tee immer ab. Oder ich lege in der Mittagspause einen 15-minütigen Powernap ein, wofür ich im Büro aufgrund der Räumlichkeiten keine Möglichkeit habe. Ich merke wie sehr mir das im normalen Büro-Alltag fehlt, denn danach fühle ich mich einfach wieder kreativer und fitter.
Bei den Haustieren kommt Homeoffice gut an.
Nadine: Ich verbringe die Pause in der Küche, wo ich mir Spaghetti koche.
Skadi: Meine Pausen verbringe ich am Wasserkocher oder der Kaffeemaschine, am Herd oder spiele kurz mit den Katzen. Im Sommer sitze ich auch gern in der Mittagspause auf meinem großen Balkon und genieße die Sonnenstrahlen. Hauptsache weg vom PC und der Versuchung widerstehen, gerade in der Mittagspause doch schon einmal Mails zu checken.
Im Homeoffice verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben stark miteinander. Man kann nebenher den Geschirrspüler laufen lassen, muss aber auch für Kolleg*innen ständig erreichbar sein. Wie gehst du mit dieser Herausforderung um?
Skadi: Das ist eigentlich nur eine Frage der Disziplin und Gewohnheit. Anfangs ist es natürlich ungewohnt, den ganzen Tag Zuhause zu sein und beispielsweise den Wäschekorb die ganze Zeit im Auge zu haben. Natürlich stelle ich auch mal schnell nach der Mittagspause den Geschirrspüler an. Ausgeräumt wird dann eben nach Feierabend. Durch meinen frühen Arbeitsbeginn, bleibt dafür am Nachmittag dann auch mehr Zeit. Praktisch ist außerdem mein Staubsauger-Roboter. Der dreht seine Runden ganz von allein und ich muss mich nicht von herumliegenden Staubflusen ablenken lassen. 😉
Alena: Der Geschirrspüler kann nebenherlaufen, ich muss ihn ja schließlich nicht ausräumen. ? Aber im Ernst: Man benötigt schon eine gewisse Selbstdisziplin, um sich nicht von anderen Dingen ablenken zu lassen. Aber da habe ich das Glück, dass mir meine Arbeit mehr Spaß macht, als mich um den Haushalt zu kümmern. Am Ende des Tages zählt ja mein Endergebnis und das kann ich nicht erreichen, wenn ich mich zu sehr von anderen Dingen ablenken lasse.
Nadine: Für mich ist das tatsächlich ein Problem. Ich sehe so viele ToDos in meinem „heimischen Büro“: Altpapier und Altglas stapeln sich, die Kinderklamotten stehen im Weg, das letzte Bastelprojekt ist über den Boden verteilt, das Geschirr nervt in der Spüle, Post muss beantwortet werden … Mich stresst es, diese privaten Aufgaben die ganze Zeit vor Augen zu haben, aber nicht erledigen zu können.
Was ist dein Fazit nach einem Jahr mit Homeoffice bei clicks?
Nadine: Ich habe festgestellt, dass es mir schwerfällt, acht Stunden lang allein vor mich hinzuarbeiten. Natürlich kann man die Ruhe, sobald die Kinder aus dem Haus sind, gut für anspruchsvolle Arbeiten nutzen. Ich merke aber auch, dass nach 3-4 Stunden „die Luft raus“ ist. Ich muss mich zu Hause deutlich mehr motivieren, am Ball zu bleiben – hier locken die Nähmaschine, das Bett, mein Bücherregal, der Garten … Alles sieht nach „Freizeit“ aus, trotzdem muss ich arbeiten – mein Kopf kommt mit diesem Widerspruch nicht klar. Und so arbeite ich doch lieber im Büro.
Alena: Bisher läuft das Projekt Homeoffice für mich überaus erfolgreich. Den größten Nachteil sehe ich derzeit noch darin, dass wir nicht ausreichend Laptops für jeden Mitarbeiter haben, sodass wir uns untereinander im Team abstimmen müssen, wer an welchem Tag ins Homeoffice geht. Da viele aus unserem Team Homeoffice aber bis jetzt noch nicht oder nur unregelmäßig nutzen, kam es da bisher zum Glück noch nie zu Überschneidungen, bei denen einer zurückstecken musste.
Skadi: Für mich ist das Thema Homeoffice eine sehr gute und auch notwendige Entwicklung für clicks im Agenturumfeld. Ich fühle mich sehr wohl, auch mal von Zuhause aus arbeiten zu können und bin flexibler in meiner Arbeitseinteilung. Nachteilig empfinde ich, dass wir pro Abteilung Homeoffice-Laptops zur Verfügung haben. Da diese von allen Mitarbeitern der Abteilung genutzt werden, bedeutet das, dass wir einen Tag vor Homeoffice uns mit unserem Profil noch im Büro anmelden müssen, um das Profil zu laden. Das kann teilweise sehr lange dauern. Trotz dieser gelegentlichen Technikstörungen ist Homeoffice definitiv eine Bereicherung für clicks.
Zahlen & Fakten zum clicks Homeoffice
Clicks Homeoffice & Remote Arbeit: Unsere Spielregeln
Grundsätzlich darf seit Anfang 2019 jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin von clicks einen Tag in der Woche seinen Arbeitsplatz zu Hause nutzen mit Ausnahme der Beschäftigten im Office Management, da bei ihnen die Anwesenheit im Büro für ihre Arbeit notwendig ist.
In einer Nutzungsvereinbarung zwischen clicks und den Beschäftigten sind die Spielregeln fürs Homeoffice festgehalten. Diese sind die wichtigsten:
- Im Homeoffice werden nur geeignete Aufgaben und Arbeiten übernommen.
- Homeoffice-Tage müssen mit mind. drei Tagen Vorlauf im Team angekündigt werden.
- Im gemeinsamen Kalender wird der Tag als Homeoffice gekennzeichnet.
- Clicks stellt Homeoffice-Laptops zur Verfügung.
- Sonstige Kosten wie ein Schreibtisch oder Strom tragen die Beschäftigten selbst.
- Während der Kernarbeitszeit (9-15 Uhr) müssen die Mitarbeiter*innen im Homeoffice erreichbar sein.
- Überstunden dürfen im Homeoffice nur mit Zustimmung des Teamleiters geleistet werden.
- Wir nutzen keine private Hardware.
- Daten zwischen Homeoffice und Büro werden verschlüsselt verschickt.