Spätestens seit der Einführung der AI Overviews (AIOs) und der zunehmenden Bedeutung von Large Language Models (LLMs), also KI-Sprachmodellen, wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity, werden Suchergebnisse oft nicht mehr als Liste von Links angezeigt, sondern als direkt generierte Antworten im Fließtext. Für Nutzer komfortabel – für Unternehmen eine neue Herausforderung.
Dieser Artikel erklärt verständlich, wie LLMs die Suche verändern, warum klassische Rankings an Bedeutung verlieren und wie Sie Ihr Unternehmen jetzt fit für die KI-Sichtbarkeit machen.
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Wie funktionieren LLMs – und was ändert sich dadurch?
Large Language Models (LLMs) sind KI-gestützte Systeme, die aus Milliarden von Textbausteinen trainiert wurden. Sie „verstehen“ Fragen in natürlicher Sprache, kombinieren kontextrelevante Informationen und formulieren eigenständig Antworten – ähnlich wie ein menschlicher Gesprächspartner.
Beispiele für LLMs sind:
- ChatGPT von OpenAI
- Gemini von Google
- Claude von Anthropic
- Perplexity und andere Suchinterfaces
Was diese Systeme auszeichnet:
- Sie verarbeiten Anfragen kontextbezogen, statt nur Keywords zu matchen.
- Sie liefern Antworten direkt im Dialog, ohne dass Nutzer erst mehrere Websites durchsuchen müssen.
- Sie lernen aus Nutzerinteraktionen und verbessern damit kontinuierlich die Qualität ihrer Antworten.
Die klassische Suche mit „10 blauen Links“ weicht also zunehmend einem dialogischen Format und die Suche wird zur Antwort.
Neue Herausforderung: Warum Sichtbarkeit ≠ Traffic ist
Bisher galt: Ein hoher Platz in den Suchergebnissen bringt viele Klicks und Reichweite. Doch mit der Zunahme von Zero-Click Searches, bei denen Nutzer die Antwort direkt in den Suchergebnissen lesen, ohne die Seite zu besuchen, verändert sich das Suchverhalten.
Laut einer Studie von Datos, Tochter-Unternehmen des SEO-Tool-Anbieter „SEMrush“, stieg der Anteil solcher Suchen in den USA auf 27,2 %, (Stand März 2025). Gleichzeitig sinkt die Klickrate (CTR) auf Top-Positionen in den organischen Ergebnissen um 34,5 %, wenn ein AI Overview angezeigt wird, so eine Untersuchung des SEO-Tool-Anbieters Ahrefs (Stand April 2025).


Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den Aussagen von Google: Sundar Pichai, CEO von Google, hatte betont, dass Links innerhalb der AI Overviews eine höhere Klickrate erzielen würden als in den traditionellen Suchergebnissen. Die Studien zeigen jedoch eine andere Entwicklung.
Die aktuelle Herausforderung für Unternehmen besteht demnach darin: Wenn die Inhalte in AI Overviews erscheinen, dann werden sie oft ohne direkten Link zur Website angezeigt. Folge: Die Marke bleibt unsichtbar, der Traffic bleibt aus. Daher müssen Unternehmen ihre SEO-Strategien erweitern und sich stärker auf Sichtbarkeit in generativen Antworten sowie Markenautorität konzentrieren, da KIs bevorzugt vertrauenswürdige Quellen zitieren, auch ohne sie direkt zu verlinken.
Sichtbar in der KI-Suche: Was zählt jetzt?
Sichtbar bleiben heißt in der aktuellen Suchumgebung nicht mehr nur „Platz eins in den organischen Suchergebnissen“ zu sein. Stattdessen zählen neue Kriterien – ein gut durchdachtes technisches SEO sowie strukturierte Inhalte sind entscheidend, um in der KI-Suche erfolgreich zu bleiben.
Unternehmen müssen nicht nur für klassische Suchmaschinenoptimierung sorgen, sondern auch ihre Inhalte so aufbereiten, dass sie in den generierten Antworten von KI-Systemen wie AI Overviews und LLMs als vertrauenswürdige Quellen zitiert werden.
• Erwähnungen und Zitate: Inhalte so aufstellen, dass sie von der KI als verlässliche Quelle genutzt und explizit genannt werden.
• Maschinenlesbarkeit: Strukturelle und semantische Optimierungen sind wichtiger denn je. Inhalte müssen maschinenfreundlich und „chunkbar“ sein.
• Markenautorität: KIs bevorzugen etablierte Marken mit nachweislicher Expertise (EEAT: Experience, Expertise, Authority, Trust).
• Thematische Präsenz: Wer in Community-Dialogen und Fachdiskussionen sichtbar ist (z. B. Reddit, LinkedIn, Fachmedien), wird auch von KIs häufiger berücksichtigt.
Mit anderen Worten: Ihre Marke muss Teil des Wissensnetzes werden, das von Such-KIs angezapft wird.

Was Sie konkret tun können – 3 Handlungsempfehlungen
Auch, wenn die Entwicklung in Deutschland noch nicht flächendeckend angekommen ist: Der Wandel passiert bereits und wird sich auch bis in die lokale Sichtbarkeit ausdehnen. Die gute Nachricht: Unternehmen, die sich jetzt vorbereiten, können sich Wettbewerbsvorteile sichern.
1. Inhalte optimieren: Für Menschen und Maschinen
- Strukturieren Sie Ihre Texte klar: Absätze, die jeweils eine konkrete Frage beantworten.
- Ergänzen Sie Ihre Inhalte um FAQs, Glossare, Tabellen und How-to-Formate.
- Setzen Sie strukturierte Daten (Schema.org/JSON-LD) ein, um Google und KIs zusätzliche Kontextinformationen zu geben.
- Achten Sie auf eine natürliche, dialogfähige Sprache mit klaren Aussagen.
- Schaffen Sie Inhalte, die „non-commoditized“ sind: also Daten, Perspektiven und Antworten, die bisher nirgendwo anders stehen.
2. Markenautorität aufbauen
- Publizieren Sie Gastbeiträge, Studien oder Whitepaper, die Ihre Expertise unterstreichen.
- Sichern Sie sich Erwähnungen in relevanten Fachmedien, Branchenverzeichnissen oder Podcasts.
- Kommunizieren Sie konsistent: Definieren Sie Kernbegriffe, für die Ihre Marke stehen soll, und verwenden Sie diese in allen Kanälen.
- Fördern Sie Co-Citations, also das gleichzeitige Erwähnen Ihrer Marke mit etablierten Branchenplayern.
3. Monitoring und Messung
- Beobachten Sie, wie oft und wo Ihre Marke in AI Overviews und generativen Antworten auftaucht.
- Prüfen Sie, welche Inhalte Ihrer Website bereits „KI-freundlich“ strukturiert sind.
- Richten Sie interne Dashboards ein, um neben klassischen KPIs auch AI Visibility Scores und Citation Counts zu erfassen.
Alles neu? Nein.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen rund um KI-gestützte Suche, AI Overviews, LLMs und neue Schlagworte wie „LLMO“ (Large Language Model Optimization), „GEO“ (Generative Engine Optimization) oder „GAIO“ (Generative AI Optimization) entsteht bei vielen Entscheidern der Eindruck: Klassisches SEO sei tot und man müsse jetzt komplett umschwenken. Doch das ist nicht der Fall.
SEO bleibt, aber mit erweitertem Blick
Suchmaschinenoptimierung stirbt nicht. Sie verändert sich, weil sich die Rahmenbedingungen und Nutzererwartungen ändern. Auch in einer Welt der generativen Antworten gilt: Nur wer inhaltlich relevant, strukturell sauber und technisch exzellent ist, bleibt sichtbar.
Der Unterschied: Sichtbarkeit bedeutet künftig mehr als bloße Rankings und Traffic. Markenwahrnehmung, Zitationen und Referenzierungen spielen eine größere Rolle.
SEO muss also neu gedacht, aber nicht abgeschafft werden. Es bleibt die Grundlage – nur mit zusätzlichen Anforderungen an Struktur, Semantik und Markenpositionierung.
Es gibt keinen Blueprint
Ebenso wichtig: Es gibt keine Universalformel für den Erfolg in AIOs und LLMs. Jedes Unternehmen, jede Branche, jede Zielgruppe hat andere Themen, andere Content-Stärken und eine andere digitale Reife.
Wer Ihnen heute schon verspricht, Sie mit „dem einen Trick“ oder „der einen Formel“ dauerhaft in generativen Antworten zu platzieren, ist unseriös. Genau wie SEO immer ein kontinuierlicher Prozess war, ist es auch die Anpassung an KI-Sichtbarkeit: Beobachten, optimieren, lernen und immer wieder anpassen.
Vorsicht vor Goldgräberstimmung
Mit der wachsenden Aufmerksamkeit für die oben bereits erwähnten Themen wie LLMO oder GEO tauchen auch neue Agenturmodelle und Dienstleister auf, die diese Begriffe als Buzzwords für sich reklamieren. Natürlich können diese Ansätze sinnvoll sein – doch letztlich handelt es sich dabei nicht um völlig neue Disziplinen, sondern um eine konsequente Weiterentwicklung von SEO.
Es ist nicht notwendig, Budget von SEO abzuziehen und stattdessen in ebenso neue, wie kurzfristige Posten wie „LLMO-Agentur“ oder „GEO-Agentur“ zu investieren. Eine seriöse SEO-Strategie schließt die Anforderungen an Sichtbarkeit in KI-getriebenen Antworten ohnehin mit ein.
Unser Tipp: Hinterfragen Sie Versprechen kritisch, setzen Sie auf fundierte Strategien einer erfahrenen SEO-Agentur und lassen Sie sich nicht von Schlagworten blenden.
Fazit: Handeln statt abwarten
KI-gestützte Suche verdrängt klassische Klick-SEO nicht vollständig – aber sie verändert die Spielregeln. Unternehmen, die frühzeitig in die Sichtbarkeit innerhalb von AIOs und LLMs investieren, optimalerweise nach einer fundierten SEO-Beratung, sichern sich einen Vorsprung vor der Konkurrenz.
Wir empfehlen: Betrachten Sie die KI-Suche nicht als Bedrohung, sondern als Chance, Ihre Marke als verlässliche, zitierfähige Quelle zu etablieren. Sichtbarkeit in der KI-Suche bedeutet nicht nur Reichweite, sondern auch Vertrauen, Relevanz und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
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