Google stellte erstmals im Juni 2005 das Konzept der Sitemaps auf googleblog.blogspot.de vor. Schon kurze Zeit später griffen auch andere Suchmaschinen das Konzept auf, bevor im Jahr 2006 ein standardisiertes XML-Schema für XML-Sitmaps entwickelt wurde.
Eine Sitemap muss nicht zwangsläufig alle Seiten einer Domain enthalten. Bei sehr vielen Unterseiten kann es sich auch anbieten, nur die wichtigsten Seiten anzugeben. Wichtige Unterseiten werden durch eine Sitemap leichter auffindbar. Besonders praktisch: Sitemaps können in unterschiedlichen Dateiformaten abgespeichert werden. Grundsätzlich wird dabei zwischen HTML-Sitemaps und XML-Sitemaps unterschieden.
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HTML-Sitemap
Eine HTML-Sitemap ist im Gegensatz zu einer XML-Sitemap für den User sichtbar. Die HTML-Sitemap wird oft im Footer verlinkt und ist somit für den Crawler leicht zu erreichen. Die Sortierung in der Sitemap erfolgt meist alphabetisch oder nach Kategorien. Dem User können somit die wichtigsten Seiten und die Struktur der Webseite übersichtlich präsentiert werden.
XML-Sitemap
XML-Sitemaps sind standardisierte Textdateien, die im Gegensatz zu HTML-Sitemaps für den User nicht sichtbar sind. Dabei dürfen XML-Sitemaps nicht mehr als 50.000 URLs beinhalten und sind zudem auf eine Dateigröße von 10 MB beschränkt. XML-Sitemaps können entweder per Hand oder durch einen XML-Generator, die in großer Zahl im Internet zur Verfügung stehen, erstellt werden.
Zu den kostenfeien XML-Generatoren gehören beispielsweise der von xml-sitemaps.com. Mit ihnen können Sitemaps sowohl als XML-Sitemap als auch als HTML-Sitemap erstellt werden.
Um die jeweilige Suchmaschine über die XML-Sitemap zu informieren, sollte in der robots.txt auf die XML-Sitemap hingewiesen werden.
Neben dem vereinfachten crawling der Webseiten kann die Indexierung von Webseiten beschleunigt werden, falls diese neu sind. Eine Garantie, dass die Seiten in den Index von Google aufgenommen werden, gibt es jedoch nicht.
Durch die XML-Sitemap können zu den einzelnen Seiten zusätzliche Informationen in Form von Metadaten an den Crawler übermittelt werden. Zu den Metadaten, die optional pro Seite vergeben werden können, zählen beispielsweise:
- die Häufigkeit der „Seitenänderung (stündlich, täglich, wöchentlich, usw.)
- Die Priorität der Seite gegenüber allen anderen Seiten
Die Priorisierung hat dabei keinen Einfluss auf das Ranking der Seite, sondern wird lediglich zur Auswahl zwischen URLs der gleichen Domain herangezogen.
(Bildmaterial: flickr photo shared by Luc Legay under a Creative Commons ( BY ) license)
Wann ist eine XML-Sitemap sinnvoll?
Nach John Müller, Webmaster Trendanalyst von Google, ist eine Sitemap nur für größere Webprojekte sinnvoll. Zu den größeren Webprojekten gehören demanch Webseiten mit bis zu 10.000 Seiten.
Leider wurden von John Müller keine näheren Angaben gemacht, ob es sich dabei um alle indexierten Seiten handelt oder um alle indexierbaren und indexierten Seiten, oder gar um alle Seiten, inklusive der Seiten mit einer NoIndex Auszeichnung. Festzuhalten bleibt, dass eine sehr gute interne Verlinkung vorliegen muss, wenn keine Sitemap verwendet wird.
Auch für mehrsprachiges SEO kann eine internationale XML-Sitemap sinnvoll sein. Denn dadurch können Suchmaschinen bewerten, welche Seiten für welche Sprachen ausgegeben werden sollen.
Einreichung von XML-Sitemaps in die Google Search Console
Google biete durch die Google Search Console die Möglichkeit, die XML-Sitemap einzureichen. Vor dem hinzufügen sollte die Sitemap jedoch auf mögliche Fehler getestet werden.
In der Google Search Console wird außerdem der Status der indexierten Seiten angezeigt.
Title: Google Search Console: Sitemaps einreichen
Mehrere Sitemaps können in der Google Search Console in einer Datei, der sogenannten „Sitemaps Indexdatei“ zusammengefasst und eingereicht werden. Hier ein Beispiel für eine „Sitemap Indexdatei“ mit drei verschiedenen Sitemaps:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<urlset xmlns="http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9">
<url>
<loc>http://www.beispielurl.de/beispiel1</loc>
<lastmod>2015-12-15</lastmod>
<changefreq>monthly</changefreq>
<priority>0.8</priority>
</url>
<url>
<loc>http://www.beispielurl.de/beispiel2</loc>
<lastmod>2015-12-15</lastmod>
<changefreq>weekly</changefreq>
<priority>1</priority>
</url>
..
</urlset>
(Bildmaterial: © Senoldo/Fotolia.com)
Bilder-Sitemap zu bestehenden XML-Sitemaps hinzufügen
Im April 2010 gab Google Offiziell bekannt, dass auch Bilder-Sitemaps erstellt werden können. Die Bilder-Sitemap kann darüber hianus zu einer bestehenden XML-Sitemap hinzugefügt oder als separate Bilder-Sitemap (als XML-Datei) erstellt werden. Als Metadaten können folgende Tags hinzugefügt werden:
- Titel
- Untertitel
- Bildlizenz
- Geografischer Standort des Bildes
Da über die Bildersuche auch User auf die Webseite gelangen, lohnt es sich, eine Bilder-Sitemap für Webseiten mit sehr vielen Bildern zu erstellen.
Video-Sitemap erstellen
Die Video-Sitemap ist eine XML-Datei die bereits im Jahr 2007 von Google vorgestellt wurde. Wie bei der Bilder-Sitemap kann hier eine separate Sitemap erstellt werden oder die Informationen zu einer bestehenden XML-Sitemap hinzufügt werden. Als Metadaten können die Videolaufzeit, die Kategorie und die Alterseignung angegeben werden.
News-Sitemap nur bei bestimmten Voraussetzungen anlegen
Mit der News-Sitemap kann festgelegt werden, welche Nachrichten an Google News übermittelt werden. Um eine News-Sitemap bei Google einzureichen, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen vorliegen:
- Der Artikel muss in den letzten 2 Tagen veröffentlicht worden sein.
- Die News-Sitemap muss fortlaufend mit neuen Artikeln aktualisiert werden.
- Maximal 1.000 URLs pro News-Sitemap.
- Nicht jedes Mal eine neue News-Sitemap anlegen, wenn Aktualisierung notwendig sind.
Die Pflege von News-Sitemaps per Hand ist sehr aufwendig. Daher werden die News-Sitemaps meist von Programmierern automatisiert. Außerdem müssen die Richtlinien eingehalten werden, so dass sich News-Sitemaps in der Regel nur für große Nachrichtenseitenseiten lohnen.
Mobile-Sitemap kaum mehr notwendig
Liegt eine mobile Seite als seperate URL in Form einer Subdomain vor, wie beispielsweise www.m.beispiel.de, war bis vor einiger Zeit noch eine Mobile-Sitemap empfehlenswert. Seit dem Kommentar von John Müller im Webmaster Central Help Forum ist dies nicht mehr der Fall. Voraussetzung ist natürlich, dass die Canonical Links und rel=“alternate“ tags korrekt gesetzt wurden.
Sonst könnte man die Suchmaschine mit einer Mobile-Sitemap verwirren. Dies gilt für alle 3 Arten von mobilen Seiten, dem Responsive Design, seperate URLs und dynamische URLs.
Fazit: Sitemaps unterstützen das Crawlen von Webseiten
Eine Sitemap ist kein Rankingfaktor, unterstützt jedoch das Crawlen einer Webseite. Damit gehört eine Sitemap zum festen Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Für kleinere Webseiten hingegen und für Webseiten, die sehr gut intern verlinkt sind, ist eine Sitemap nicht unbedingt notwendig.
Aufgrund der einfachen Erstellung von HTML-Sitemaps und „normalen“ XML-Sitemaps, sollten Sitemaps jedoch in Erwägung gezogen werden. Ändert sich der Inhalt von einzelnen Unterseiten häufig, sollten besser automatisierte Sitemaps erstellt werden. Eine Mobile-Sitemap ist heutzutage jedoch nicht mehr notwendig.