Contents
- Für welche Unternehmen ist Video Marketing besonders interessant?
- Anleitung: Wie funktionieren Facebook Video Ads?
- Wie funktionieren YouTube Video Ads?
- Vor- und Nachteile von Facebook Videos und YouTube Videos im Vergleich
- Facebook und YouTube Videos unterscheiden sich im Content
- Kosten: YouTube Video Ads und Facebook Video Ads im Vergleich
- Worauf sollten Sie im Video Marketing auf beiden Plattformen achten?
- Fazit: Investieren Sie in Video Marketing auf allen Kanälen
Für welche Unternehmen ist Video Marketing besonders interessant?
Prinzipiell ist Video Marketing für jedes Unternehmen geeignet. Insbesondere für Unternehmen, die Storytelling für Ihr Geschäftsmodell, ihre Produkte oder Dienstleistungen nutzen können. Gerade behind the Scenes, wie Snapchat es vormacht, ist beliebt. Wer ist die Marke wirklich? Wer steckt dahinter? Was können die Produkte? Wie lassen sich die Produkte und Dienstleistungen in den Alltag integrieren? Denken Sie um die Ecke und präsentieren Sie Ihren Kunden einen echten Mehrwert.
TOP FACTS:
Auf YouTube werden jede Minute 400 Stunden neuer Video Content hochgeladen (2011 waren es dagegen nur 48 Stunden pro Minute). Konsumiert werden täglich etwa 110.000.000 Stunden weltweit. (Stand: 2015)
Zu den minütigen Uploads auf Facebook gibt es derzeit keine Zahlen. Sicher ist zumindest, dass die Videoposts zum Jahr 2014 um 75% angestiegen sind (Stand: 2015). Dementsprechend größer sollte die Zahl für jetzige Verhältnisse ausfallen. Konsumiert werden täglich mehr als 100 Millionen Stunden Video Content. (Stand: 2017)
Anleitung: Wie funktionieren Facebook Video Ads?
First Step:Zielgruppe definieren und kennen. Anhand demografischer Merkmale, Interessen und Verhalten der Nutzer können Unternehmen Videos genau an Ihre Zielgruppe anpassen. Diese finden Sie auf Ihrer Facebookseite unter Statistiken auf dem Reiter „Personen“.
Next Step: Videos direkt auf Facebook hochladen. Native Videos bringen einige Vorteile mit sich. Wählen Sie für das Video ein aussagekräftiges Vorschaubild. Bei längeren Ladezeiten oder Usern, die Autoplay ausgeschalten haben, sollte dieses Miniaturbild überzeugend sein.
Third Step: Bauen Sie Extras in das Video ein. Mit Hilfe des Text-Overlay-Tools können Sie testen, ob untergebrachte Werbetexte und Logos in etwa die 20 Prozent-Regel beachten, die eine generell höhere Aufmerksamkeit erzielt (allerdings nur im Fotoformat testbar). Nutzen Sie unbedingt Captions, denn Videos starten voreingestellt stumm und die meisten Nutzer schauen Videos ohne Ton eher bis zum Schluss an. Möglicherweise rührt das daher, weil das Umfeld den Ton nicht zulässt. Nutzen Sie außerdem Call-to-Action Links am Ende Ihres Videos, um die Conversion-Rate zu erhöhen. Vergeben Sie einen Titel für das Video und legen Sie über Video-Tags die Kategorie fest.
Fourth Step: Schalten Sie nun mit dem Video eine Anzeige und legen Sie die Reichweite und Sichtbarkeit fest. Die zuvor definierte Zielgruppe kann jetzt ausgewählt, das Ablaufdatum der Anzeige festgelegt und das Budget bestimmt werden.
Last Step: Analysieren Sie die Statistiken Ihres Videos. Dies finden Sie wieder unter Statistiken auf Ihrer Facebookseite. Die Zahlen lassen Rückschlüsse zu über Ihre Zielgruppe, wann die Videoposts am besten wirken, welche Reichweite sie erzielt haben und so weiter und so fort.
Wie funktionieren YouTube Video Ads?
Um das Ganze vorab einzuschränken, sollte erwähnt sein, dass innerhalb von YouTube eine Vielzahl an Werbemöglichkeiten geschalten werden können, unter anderem die TrueView InStream Ads, die TrueView Video Discovery Ads, die Bumber Ads und die Mastheads. TrueView InStream Ads (überzeugen in 30 Sekunden) und Bumber Ads (überzeugen in 6 Sekunden) sind allerdings die einzige Form, welche sich mit den Facebook Video Ads vergleichen lassen. Voraussetzung für die Schaltung von Werbeanzeigen via YouTube ist ein AdWords Konto.
Laden Sie dazu Ihr Video hoch, wählen Sie über AdWords eine geeignete Kampagne aus mit bereits erstellter Zielgruppe und lassen Sie die Anzeige starten. Für die Wahl der geeigneten Zielgruppe ist hierfür wieder ein Blick in die Statistiken nötig. Unter „Mein Kanal“ und „Analytics“ finden Sie aussagekräftige Zahlen:
Was Sie beim Upload Ihres Videos noch einstellen können:
- Allgemeine Informationen
- Sollen die Abonnenten über den Upload benachrichtigt werden?
- Monetarisierungseinstellung
Vor- und Nachteile von Facebook Videos und YouTube Videos im Vergleich
Betrachtet man YouTube und Facebook im Vergleich, treffen zwei Welten aufeinander. Gezieltes Suchen via YouTube stößt hier auf spontanes Konsumieren auf Facebook. Auch wenn YouTube der unangefochtene Platzhirsch im Videosegment ist, sagt Facebook der Google Tochter den Kampf an. Videos auf Facebook zu konsumieren gestaltet sich etwas intuitiver und interaktiver als auf YouTube. Dies entspricht auch zum Großteil dem Nutzerverhalten vieler junger Menschen. Jedoch ist ein Video auf Facebook nach einmaligem Konsum nur schwer wiederzufinden, wohingegen YouTube mit seiner Suchfunktion punkten kann.
Nach YouTube Videos muss wiederum gezielt gesucht werden, wohingegen Facebook Videos direkt im Newsfeed landen können, wenn User den Content teilen. Einen Unterschied können hier Videoanzeigen über YouTube machen, die vor einem gesuchten Video ausgespielt oder als vorgeschlagene Videos angezeigt werden.
Vorteile und Nachteile von Facebook Videos
Vorteile:
Auffällig ist, dass immer mehr Videos auf Facebook native Inhalte sind, also keine geteilten YouTube Videos sondern direkt auf Facebook geladene Videos. Das bringt Vorteile in der Darstellungsform auf der Timeline mit sich. Werbeelemente können dadurch einfacher eingebunden werden und auch Autoplay innerhalb des Newsfeeds kommen lediglich nativen Videos zu gute. Auch auf die Reichweite des Videos spielen native Videos besser ein:
- Volle Breite
- Bessere Reichweite
- Autoplay
- Einbindung von Werbeelementen und Captions
- Darstellung in Timeline attraktiver
- Videos kürzer
Ebenso ist die Dynamik von Facebook für Videomarketing von Vorteil, weil dadurch mehr Interaktionen erreicht werden können. Die Viralität sorgt dafür, dass sich der Algorithmus von Facebook anpasst, um auf Benutzertrends besser zu reagieren. Werden Videos geliked, geteilt und kommentiert, erhalten diese automatisch eine bessere Reichweite. Ein großer Vorteil gegenüber YouTube. Positiv für alle Videomacher ist zudem, dass ein View auf Facebook schon ab 3 Sekunden gezählt wird – und je mehr Views, desto höher steigt die Reichweite. Weitere Vorteile für Facebook Videos sind:
- Ein Like auf Facebook ist unverbindlicher als ein Abo auf YouTube, weshalb es unter Umständen über Facebook einfacher sein kann, eine Marke aufzubauen.
- Innerhalb von Facebook werden schätzungsweise 1/3 Videoinhalte im Newsfeed ausgegeben. Tendenz steigend.
- Viralität kann gut gesteigert werden, denn über mitgelieferte Links zum Video kann eine einfache Conversion im Anschluss des Videos stattfinden.
- 50 Prozent der Video-Wiedergaben finden am Tag der Veröffentlichung statt und sorgen somit für schnellen Erfolg.
- Visualisierte Statistiken erleichtern eine Analyse des Video Marketings.
Nachteile:
- Beschränkte Reichweite bei einem kleinen Netzwerk
- Videos nicht nachhaltig genug
- Regelmäßige Aktivität ist unumgänglich
- Videos können nur schlecht wiedergefunden werden
Vorteile und Nachteile von YouTube Videos
Gezieltes Suchen steht bei YouTube an der Tagesordnung. Viele junge Menschen nutzen YouTube aber auch als Zeitvertreib und switchen von einem Video zum nächsten, oftmals auch ohne weitere Suchintension. Das Potenzial, auf YouTube eine Marke zu bilden ist gut.
Vorteile:
- Bei der mobilen Nutzung sehr präsent
- Videos können länger sein
- YouTube dient auch als Suchmaschine
- Setzt auf Nachhaltigkeit
- Bietet viele SEO-Vorteile
- Hat mehr Ad-Möglichkeiten
- Kann als Hosting Plattform genutzt werden
- keine Anmeldung für den Konsum von Videos notwendig
YouTube Videos sind eher dafür geschaffen vitalen Content zu liefern. Regelmäßige Uploads von Videos sorgen hier für die Stärke eines Kanals. Wertvoller Content sorgt für eine solide Anzahl an Abonnenten, die stetig wachsen kann, sofern Sie sich treu bleiben und das Video Marketing mit der entsprechenden Ernstahftigkeit betreiben. Vergessen Sie niemals, dass YouTube die reichweitenstärkste Videoplattform der Welt ist.
Nachteile:
- besitzt keinen Newsfeed oder eine feste Community
- Views zählen weniger als die Abspieldauer
- YouTube Videos haben innerhalb von Facebook eine schlechtere Darstellungsform und dadurch oft weniger Reichweite
- Um Kanäle zu abonnieren, Videos zu liken oder kommentieren, ist ein Google Account notwendig
Facebook und YouTube Videos unterscheiden sich im Content
Einen großen Unterschied machen hier die Inhalte der Videos aus. Es ist wichtig zu verstehen, auf welche Art von Content die Plattform Wert legt und worauf deren Nutzer am besten anspringen.
Viraler Content: Virale Videos zielen auf einen schnellen Erfolg ab. Der Content ist gekennzeichnet von Partizipation, Tastemakers und Unexpectedness – also eine rasche Vermittlung aktueller oder emotional anregender Werbebotschaften unter Umständen von Influencern (deshalb funktionieren auch Nachrichten so gut über Facebook). Die Nachhaltigkeit des Contents ist gering, erzeugt aber unter Umständen mehr Interaktionen. Facebook setzt vornehmlich auf viralen Content.
Vitaler Content: vitale Videos ziehen auf eine langfristige Wirkung und Nutzen ab. Das heißt im Video Marketing, dass regelmäßige Videos im selben Stil und gleichbleibender hochwertiger Qualität veröffentlicht werden. Langfristig wird hier eine Community aufgebaut, wobei auch eine Bindung zur Marke oder Persönlichkeit geschaffen wird, wie bei vielen YouTube-Stars zu sehen ist. YouTube setzt vornehmlich auf vitalen Content.
Daraus lässt sich schließen, dass „One-Hit-Wonder“ auch auf Facebook mal Erfolg haben, auf YouTube aber eher chancenlos sind. Erkennt YouTube eine Regelmäßigkeit, wird diesem Kanal auch mehr Relevanz zugespielt. Auf Facebook kann eine lange Zuschauerbindung meist erst mit einer starken Marke entstehen, wobei dann wiederum viele Nutzer erreicht und hohe Interaktionsraten erzielt werden:
YouTube Video | Facebook Video | |
Ab wann zählt ein View? | 30 Sek | 3 Sek |
Auto-Play | ja | ja |
Auto-Loop | nein | nein |
Voreingestellter Ton | eingeschaltet | stumm |
Maximale Videolänge | 15 Min, 11 Stunden (mit Verifizierung) | 40 Min |
Einbetten auf anderen Websites möglich? | ja | ja |
Views öffentlich? | ja | ja |
Metrische Übersicht für Videos vorhanden? | ja | ja |
Die Anzahl der geteilten Videos auf Facebook übersteigt indes die geteilten YouTube Videos.
Folglich müssen Unternehmen zunächst die Frage beantworten: Ob Sie schnell ein Video an eine große Masse verbreiten (go Facebook) oder nachhaltig eine Marke aufbauen und eine treue Community schaffen wollen (go YouTube)?
Kosten: YouTube Video Ads und Facebook Video Ads im Vergleich
Eine Pauschalisierung der Preise ist schlichtweg nicht möglich. Die Preise richten sich immer an die Popularität der ausgerichteten Zielgruppe, der Anzahl an Nutzer, denen das beworbene Video ausgespielt wird, die Dauer der Anzeige, die Bekanntheit des Kanals bzw. der Seite und andere Aspekte.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass YouTube über transparentere Kosten- und Ausrichtungsmodelle verfügt. Hier bemisst sich der Preis für Anzeigen auch daran, wie oft ein Video angesehen wurde. Da auf YouTube der View erst ab 30 Sekunden zählt, kann dies mitunter günstiger sein als auf Facebook. Zielgruppen lassen sich auf beiden Plattformen sehr genau einstellen. Insgesamt bietet YouTube aber intuitivere Werbemöglichkeiten und eine (noch) größere Reichweite.
Worauf sollten Sie im Video Marketing auf beiden Plattformen achten?
Videos sollten nicht nur auf YouTube, sondern auch auf Facebook eine lange Nachhaltigkeit anstreben. Wie oft erwähnt, bringt das Phänomen des Katzenvideos zwar hohe Aufmerksamkeit, steht aber nicht für Vertrauen zu einer Marke. Der Zeitpunkt, wann ein Videopost veröffentlicht wird, ist ein entscheidender Faktor. Nicht zuletzt entscheidet der Inhalt des Videos darüber, ob sich das Video Marketing auf auszahlt.
Alles rund um die Zeit eines Videoposts
Facebook:
Auf Facebook kommt es bei Videos auf einen mitreißender Einstieg an, da hier eine geringere Aufmerksamkeitsspanne vorherrscht. Die ersten 3 Sekunden sind entscheidend. Am besten funktioniert eine Videolänge von maximal einer Minute. Videoclips bis zu 30 Sekunden werden am häufigsten zu Ende gesehen, weshalb auch die Interaktionsrate und damit die Reichweite des Videos steigen.
Für guten Content, auch wenn dieser eher viral ist, sollten Sie einen Redaktionsplan erstellen, der den Inhalt, den Veröffentlichungstag und die –Uhrzeit plant.Innerhalb Facebooks herrscht ein Interaktionspeak an Donnerstagen und Freitagen zwischen 13 und 15 Uhr. Sehr beliebt sind derzeit Facebook Live Videos. Da diese immer noch relativ neu sind, werden sie vom Algorithmus bevorzugt und sogar als Benachrichtigung bei den Fans angezeigt, sodass die Reichweite hier besonders hoch ist.
YouTube:
Das YouTube Video muss eine anfängliche Skepsis innerhalb der ersten 30 Sekunden beseitigen und begeistern. Wird es nach 10 Sekunden bereits abgebrochen, wird der View nicht gezählt. Ein Upload via YouTube ist zu folgenden Zeiten am erfolgreichsten: Montag bis Mittwoch zwischen 14 und 16 Uhr, Donnerstag und Freitag zwischen 12 und 15 Uhr und Samstag und Sonntag zwischen 9 und 11 Uhr morgens. Besonders an Wochenenden ist die Resonanz höher.
Der entscheidende Content eines Videoposts
Im Idealfall muss der Content informieren, inspirieren und zugleich animieren. Das allerwichtigste für guten Video Content ist emotionales Storytelling. Erfolgreich erzählen viele Unternehmen Geschichten um den Kern eines Produktes oder der Marke herum, welche letzten Endes einen Dialog der Fans erzeugt. Die Statistik zeigt immer wieder, dass Emotionen am besten funktionieren. So können auch andere Beiträge eine hohe Reichweite erzielen.
Je lebensnaher und pointierter die Geschichte in einem Video ist, desto besser prägt sich diese ein. Menschen müssen sich in dem Video wiederfinden. Wichtig für die Videos ist natürlich wie für alle Beiträge, dass diese hochwertig sind. Gerade auch für YouTube kann man behaupten: Seien Sie authentisch, wenn Sie sich selbst darstellen! Ein Blick auf viele Influencer im Video Marketing zeigt: Natürlichkeit siegt und Hauptsache nicht langweilig.
Prinzipiell kann man drei Arten von Content unterscheiden, wobei im Vergleich deutlich wird, dass (ohne Suchintension) Nutzer auf YouTube einen großen Teil Hub-Content-Videos vorfinden und auf Facebook Hero-Content-Videos:
Help | Hub | Hero |
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Fazit: Investieren Sie in Video Marketing auf allen Kanälen
Impressionen und Interaktionen stehen für Facebook Videos im Vordergrund. YouTube setzt dagegen eher auf eine volle Laufzeit und die Nachhaltigkeit eines Videos im Rahmen eines Channels. YouTube bleibt für Video Marketing weiterhin Vorreiter, jedoch sollte Facebook nicht unterschätzt und vernachlässigt werden. Die Dynamik und Nachhaltigkeit sind sehr wichtig für Videos, auch wenn Facebook eher für eine geringe Haltbarkeit steht. Ihre Zielsetzung entscheidet letztlich darüber, welcher Kanal sich für Sie auszahlt. Tatsache ist jedoch, dass Sie im besten Falle keinen der beiden Kanäle auslassen.
(Bildmaterial © Sticker Mule – unsplash.com, © Jakob Owens – unsplash.com)