Dresdens wahrscheinlich bekanntester Digital-Dienstleister, die T-Systems MMS, hat uns zu ihrem Digital Life Camp (DLC) am 15. September eingeladen. Anja und Nadine waren vor Ort, haben spannende Sessions besucht und liebe Bekannte getroffen, die man sonst immer nur virtuell in Terminen sah (leckeres Essen, Kaffee und ein paar Schaukeln gab es eventuell auch 😉). Das Wichtigste zu Anjas Sessions lest ihr unten.
Session 1: the AI opera – cutout and insides – behind the scenes
Leider war ich (Anja) nicht zur Weltpremiere der singenden Künstliche Intelligenz (ja, die gibt es wirklich) in der Semperoper eingeladen. Daher war diese Session meine Chance, doch noch einen Hauch von „Kultur trifft Technik“ mitzuerleben. T-Systems-Projektleiterin Franziska Wenzel stellte zusammen mit drei Kollegen einen Ausschnitt der Oper „chasing waterfalls“ vor, die sowohl mit KI komponiert, als auch gesungen wurde.
Die Semperoper Dresden steht eigentlich für Tradition und Kultur. Besagtes Musiktheaterwerk ist weltweit die erste Oper, in der eine KI phasenweise Komposition, Libretto und Interpretation autark und live kreiert. Intendant Peter Theiler brachte somit die Moderne in das ehrwürdige Haus. Die T-Systems MMS ist einer der technischen Enabler in diesem Projekt und zusammen mit „kling klang klong“ für die Umsetzung der KI-Stimme zuständig.
Neben einer kleinen KI-Gesangseinlage hielt die Sessions weitere wertvolle Einblicke in das KI-Kultur-Projekt bereit:
Um die KI als sogenannte „neuronale Architektur“ mit einer Gesang-Synthese zu trainieren, musste zunächst eine Vorlage her. Hier kam eine echte Opernsängerin ins Spiel, die Kinderlieder eingesungen hat, an denen die KI gemessen wurde. Warum Kinderlieder? Weil diese nahezu den kompletten, englischen Wortschatz abdecken und zudem alle gängigen Tonlagen aufgreifen. Die KI produzierte über ihr neuronales Netz erst ein eher undefinierbares Rauschen. Dieses wurde dann mit dem echten Gesang verglichen und in einem graduellen Prozess immer weiter verbessert. Bis schließlich ein täuschend echter „Gesang“ entstand.
Und wer sich jetzt denkt: „Aha, jetzt kann eine KI also schon singen. Was kommt als nächstes? Dass sie Bilder kreiert?“ – auch das gibt es bereits! Hierzu gab es eine Parallel-Session. Mehr dazu: coming soon 😉
Session 2: Alphaweibchen lernt Männersprache
Ein bereits sehr lang debattiertes, aber immer noch aktuelles Thema wurde von DLC-Projektleiterin Livia Czernohorsky aufgegriffen. Warum verdienen Männer bei gleicher Tätigkeit in der Regel noch immer 18% mehr, als Frauen? Livia gab allen Teilnehmer:innen (ja, es hatten sich auch Männer unters Volk gemischt) verschiedene Tipps, um in einer maskulinen Welt besser zurecht zu kommen. Hier sind einige davon:
Tipp 1: Den aktuellen „Talk-Modus“, z.B. in Meetings, erkennen und diesen ebenfalls nutzen:
- „Move Talk“: wortlos, allein durch Gesten/ Blicke/ Auftreten Botschaften sendern
- „High Talk“: direkt ins Fachliche einsteigen
- „Basic Talk“: small talk, belanglose Themen
Tipp 2: Eigene Erfolge mehr feiern; nicht für das rechtfertigen, was dabei vielleicht schiefgelaufen ist
Tipp 3: Nicht ständig unterbrechen lassen. Du wirst unterbrochen? Unterbrich zurück.
Aus unserer Sicht war der Vortrag leicht klischeebehaftet und sicher lässt sich nicht jedes „männliche“ Verhalten auf jeden einzelnen Mann übertragen und für Frauen gilt dies ebenso. Dennoch war es eine unterhaltsame Session mit dem ein oder anderen Augenzwinkern. Und ein bisschen Realität war schon dabei 😉
Session 3: Vom Umgang mit Fehlern
Fehler passieren, sie sind weder gut noch schlecht. Nur unser Umgang mit ihnen entscheidet darüber, ob wir uns weiterentwickeln, oder im Teufelskreis gefangen bleiben. Noch komplizierter wird das Ganze, wenn wir im Team, oder gar mit mehreren Teams, arbeiten. Da wir nicht alle Fehler selbst machen können (und wollen 😉), müssen wir miteinander und voneinander lernen.
T-Systems-Experte Martin Schurz stellte in der Session die Herangehensweise des Unternehmens an die Sache vor. Zunächst wurde dabei die aus Unternehmenssicht nötige Denkweise präsentiert, im zweiten Teil gab es ein praktisches Handwerksmittel, das „Blameless Post Mortem“, welches jede:r Einzelne direkt in allen Projekten anwenden kann.
Das Ganze funktioniert so:
- Fehler sichtbar machen und kommunizieren
- Das „Warum“ des Fehlers hinterfragen und dabei alle Umstände beachten
- Resilienz entwickeln und mit Fehlern leben bzw. diese akzeptieren
- Wertvolles Wissen über Fehler aneignen und dieses später nutzen
Und wenn das alles nicht hilft: