Auf die Campixx folgt die Contentixx. Natürlich bekommt ihr auch hier einen Recap von uns!

Spannenden Konferenz-Input aus innovativen Content-Sessions ziehen und dabei nicht einmal das Haus verlassen? Diese Chance haben Sophia und Anja aus dem Content-Marketing-Team genutzt und sich die Contentixx Online-Konferenz 2023 gegönnt. Auf der Contentixx online ging es um cleveres Recycling von Inhalten, den Weg vom Social-Media-Follower zum echten Kunden und natürlich auch um das Thema KI.

Unser Recap gibt euch den Überblick über die Speaker-Sessions und unsere wichtigsten Learnings.

Content Quicky: Die ultimativen Grafik- und Video-Tools in der Praxis (Moritz Schleiffelder)

Um coole Bilder zu erstellen, braucht es nichts außer ein aktuelles Smartphone mit Cinema- oder Porträt-Modus, bei dem der Hintergrund unscharf gestellt werden kann, meint Moritz Schleiffelder, der uns in der zweiten Session mit in die Welt der Grafik- und Video-Tools nimmt.

Empfohlene Bearbeitungs-Apps:

  • Adobe Lightroom Mobile (viele Fotografen arbeiten damit), kostenlos mit fast allen Funktionen, Presets können genutzt werden, um eigene Bilder genauso zu bearbeiten, wie Vorbild-Foto → diese Looks können immer wieder genutzt werden, sekundenschnelle Bearbeitung dadurch möglich
  • LD Mobile App – Premium Content Creator
  • CapCut
  • Beatleap : Videos und Fotos zusammensetzen, in wenigen Sekunden geschnittenes Video mit Musik, Effekten etc.
  • Storybeat AI: vor allem Reals und Storys produzieren, eher auf Bilder spezialisiert
  • Videoleap: ganz schnell Content produzieren, ohne zu wissen, wie man schneidet oder Content bearbeitet
  • Yoyoyo: Werbeanzeigen, hier wird mehr mit Fonts und Schriften gearbeitet, animierte Bilder werden produziert, geht schneller als Canvas

→ in diesen Apps darf die Musik genutzt werden, legal für Social Media

Die wichtigsten Learnings:

  • Hintergründe sind gar nicht so wichtig, Hauptsache das Licht stimmt
  • vermeidet Mischlicht: Sonnenlicht, Lampe, Licht von oben (verschiedene Farben, Kamera kann nicht reagieren → komische Ergebnisse)
  • weiße Vorhänge dienen als Softfilter für Tageslicht
  • Raster einstellen und darauf achten, dass Augen im oberen Drittel liegen → so entsteht natürliches Bild ohne Fokus auf Nasenlöchern o.ä.
  • Kamera etwas über sich stellen, um sich von oben zu filmen, bessere Perspektive als von unten

Fazit von Sophia:

Die Session war spannend und kurzweilig, mit vielen Tipps zur Erstellung von hochwertigen Bildern sowie Empfehlungen für praktische Bearbeitungs-Apps.

Produzieren oder Optimieren? Wie B2B Unternehmen ihre Content-Reichweite boosten (Patrick Füngerlings)

Die Grundlagen für eine optimale und ressourcenschonende Content-Strategie & mehr Reichweite sind Content-Audit (bestehende Inhalte kategorisieren und bewerten); Themenplanung (Best Performer aus aktuellen Inhalten identifizieren und darauf aufbauen); Recycling (Content mehrfach nutzen) und Upcycling (Content je nach Optimierungsbedarf anpassen).

Im Content-Audit wird entschieden, was 1:1 behalten, gelöscht, recycelt oder up-gecycelt wird.

Die wichtigsten Learnings:

  • nicht nur Traffic-Bringer analysieren, sondern auch die, die nicht viel Traffic, aber gute Conversions gebracht haben
  • Frameworks nutzen, um auch Content aus anderen Abteilungen/ Silos zu finden
  • Beim Upcycling: Mut zu Nischen-Themen beweisen

Fazit von Anja: Bei Planung neuer Inhalte sollten immer zunächst bestehender Content analysiert werden, sehr oft finden sich bestehende Inhalte, die neu genutzt werden können. Um das einfacher zu gestalten, helfen z.B. Frameworks.

5 Tipps, wie du deine Follower aus Social-Media-Plattformen in eigene Systeme holst und Kunden gewinnst (Claudia Grajek)

Social-Media-Inhalte zu erstellen, kostet Geld, da zeitliche und personelle Ressourcen dafür eingesetzt werden müssen. Deshalb ist es entscheidend, ergebnisorientiert zu arbeiten und die Follower in die eigenen Systeme zu holen. Nur dann sind die Nutzer – wirtschaftlich gesprochen – etwas Wert. Um mehr User in die eigenen Systeme, also Website, Blog etc. zu holen, sollten fünf Tipps beachtet werden, die Claudia Grajek in ihrer Session vorstellt.

1. Stellt euch vor, Social Media ist euer Mitarbeiter:
– Welche Aufgaben würde man dieser Person geben? Woran merkt man, dass er erfolgreich dabei ist (xy Leads pro Monat, Aufrufe LP, Conversion, Listenwachstum, Interaktionen, Wachstum Social-Media-Kanal)?
– Ausgehend von der Unternehmensstrategie leitet sich die Social-Media-Strategie ab und trägt zum Geschäftsergebnis bei.

2. Wann kaufen Menschen? Wenn Bedarf besteht, Vertrauen herrscht und der passende Zeitpunkt vorliegt.
– Wie können wir Bedarf aufbauen? (mit relevantem Content)
– Wie können wir Vertrauen schaffen? Die Menschen müssen uns mögen, wir müssen ihre Love Brand werden und dazu sehr nah am Nutzer sein; z. B. durch eine Landingpage, deren Botschaft auf den ersten Eindruck erkannt wird und mithilfe von Trust-Elementen von sich überzeugt.

3. Nutzerverlauf und Aufgaben des Formats im Blick behalten:

  • Reels: Aufmerksamkeit und Interesse
  • Beitrag: Interaktion und Bedarf,
  • Story: Vertrauen und Bedarf

4. Warum sollen Nutzer in deine Systeme kommen? Was haben sie davon? (Relevanz für Nutzer aufzeigen, Zeit darin zu investieren) → das können z. B. eine Lösung für ein Problem, Hintergrundinfos oder Rabatte sein

5. Kundenbewusstsein: es gibt verschiedene Stufen der Costumer Journey → Wo sind Schnittstellen auf der Reise? → An dem Zeitpunkt, an dem das Nutzerproblem gelöst werden soll, können Nutzer auf die eigene Seite geholt werden, indem relevante Information gespielt werden.

Die wichtigsten Learnings:

  • Storyfunktion hat jetzt auch Linkfunktion → Reichweite wird nicht hinabgesetzt
  • Um keine Reichweite durch in Posts integrierte Links einzubüßen: Links bei Insta in Storys einbinden, auch Insta-Chatbot kann genutzt werden, der bei Kommentaren Nachricht mit Link an jeweiligen User schickt, LinkedIn-Beitrag ohne Link ausspielen und lieber in Kommentare Link reinschreiben,

Fazit von Sophia:

Ein sehr aufschlussreicher Vortrag, der spannende Tipps gibt, wie man sich besser in seine Social-Media-Nutzer hineinversetzen kann und gleichzeitig Input für die eigene Social-Media-Strategie liefert.

Wörter, die verkaufen: Mit einem dreistufigen Schreibprozess (Maren Dinges)

Um Texte erlebbar und sichtbar zu machen, sollten Storytelling-Elemente, klare Handlungssaufforderungen, Stimuli und Sinneserfahrungen enthalten sein. Nur so machen wir es Käufern leicht, Conversions zu tätigen. Ein dreistufiger Schreibprozess – bestehend aus intuitivem Schreiben, analytischem Schreiben und Redigieren, hilft dabei, Wörter zu verkaufen – vorgestellt von Maren Dinges.

Intuitive Phase:

  • recherchieren, was die Zielgruppe wissen möchte.
  • Kreativitätstechniken einbauen, um Content-Ideen zu erweitern
  • darf nicht mit literarischem Schreiben verwechselt werden (nicht unlimitiert, Kundenwunsch, Briefing), weg von Perspektive des Briefings, Zielgruppe wichtig! (Tonalität)
  • Gefühle entfachen durch Storytelling-Elemente, im Flow schreiben
  • Recherchieren mit folgenden Tools: Feedly, Answer the Public, Google Search Bar, Statistiken und Fachartikel, Chat GPT
  • Persönlichkeitstypen bei Zielgruppen (in Farben aufgeteilt) → kann bei ChatGPT nachgefragt werden
  • “Will-haben-Gefühl” durch folgende Hacks:

Analytische Phase:

  • SEO optimieren: Text soll analytisch für Suche optimiert werden, dafür schauen, wo sich Leser auf Costumer Journey befindet
  • Texte durch Bilder und Videos erlebbar machen und emotionalisieren
  • Folgende SEO-Tools sind nutzbar: Ubersuggest Keyword Targeting, Sistrix Google Snippet, Termlabs Textoptimierung
  • unternehmensspezifische Keywords und Hashtags nutzen
  • auf Trends aufspringen: nur wenn das Thema auf Expertise oder Lösung einzahlt

Redigieren:

  • objektiven Blick einnehmen, Struktur muss stimmen
  • aktiv schreiben, auf Rechtschreibung und Grammatik achten
  • nur sauberer Text ist verkaufbarer Texte
  • Bei der Überschrift Erwartungsmanagement beachten (kein Klickbaiting, stattdessen Kunden mit Überschrift informieren und Inhalt zusammenfassen)
  • im Lektorat die ersten Absätze besonders beachten, 17 sek verweilt durchschnittliche Leser nur, die Sätze sollten also geballt mit Infos und Emotionen sein, um Leser abzuholen

Die wichtigsten Learnings:

  • Überschrift erst beim Redigieren festlegen → dann steckt man richtig im Thema,
  • Füllwörter sind Verkaufsbremsen (außer sie haben emotionalen Wert) → Käufer gehen verloren

Fazit von Sophia:

Ein pointierter Vortrag über die drei Phasen einer Texterstellung, der besonders für Content-Creator-Neulinge spannend sein dürfte.

Content-Talk: AI/GPT-Texting – Wie verändert sich der Markt? (Jochen Mebus & Marco Janck)

In der abschließenden Talkrunde werfen Speaker Jochen Mebus von Textbroker und Camipixx-Veranstalter Marco Janck einen gemeinsamen Blick auf das allgegenwärtige Thema “Texten mit AI” – konkret mit ChatGPT – und diskutieren die aktuellen Marktentwicklungen. Der erste Punkt, den Jochen Mebus in den Ring wirft, ist: Chat GPT ist nicht die alleinige Lösung für gute Texte, es braucht immer eine menschliche Nacharbeit und Kontrolle.

Hintergrund-Info: Textbroker wurde bereits vor mehreren Jahren auf Open AI aufmerksam und hat sich ein Konto auf der Plattform angelegt, es war bis vor kurzem aber eher “ein Randthema”. Im letzten November war man dann “geflasht” von dem plötzlichen Ansturm und es herrscht seitdem ein ganz neuer Druck.

Bei Textbroker lies sich eine neue Aufteilung in verschiedene Kundengruppen beobachten: 1) Die, die abspringen, 2) Die, die semi-automatisierte Prozesse nutzen wollen und 3) Die, die weiter Texte ganz ohne KI/ Automatisierung wollen.

Marco Janck: Man kann es positiv und als neue Chance für eine “ganz neue Magie” betrachten. Viele Menschen sind im Umgang mit ChatGPT noch nicht wirklich vertraut und brauchen daher “menschlichen Ansprechpartner” an ihrer Seite.

Jochen Mebus: Manche Kunden wollen Garantien für manuelle Texterstellung (ohne jede KI) – nicht zu 100 % möglich, da es bisher kein rundum funktionierendes Tool für diese Kontrolle gibt.

Anschließend geht Jochen Mebus auf relevante Fragen ein, die sich bestimmt alle schon gestellt haben, die Textbroker nutzen:

  1. Woher weiß Textbroker nun bei neuen Bewerbern, ob diese selbst oder nur mit der KI schreiben? Bewerber müssen einen Text über ein zeitaktuelles Thema schreiben, das der Chatbot nicht abdecken kann (da er nur Infos bis 2022 kennt).
  2. Wie geht Textbroker mit (der Kontrolle von) Bestandsautoren um? Es gibt neue Tools (z. B. Checkboxen), in denen Texter ihre menschliche, manuelle (Mit-)arbeit bestätigen.
  3. Was passiert, wenn gegen die Regeln verstoßen wird (also beispielsweise ein Text ausschließlich mit der KI erstellt wurde ohne jede Nacharbeit)? In diesem Fall wird der Texter entlassen. Allerdings ist der 100%ige Nachweis dafür schwer.

Zum Thema rein manuelle Texterstellung gab es den Hinweis auf das folgende Tool:

Transparent.ai >> wenn über diese Plattform Texte erstellt oder in diese eingetippt werden, lässt sich nachweisen, dass keine Passagen aus ChatGPT eingefügt wurden (hier geht es um den Wunsch nach rein manuellen Texten).

Frage von Marco Janck: Macht ein Beharren auf rein manuellen Texten überhaupt noch Sinn?

Jochen Mebus: Im Grunde nein (wichtig ist Performance des Textes), aber einige Kunden beharren darauf.

Was tut Textbroker sonst noch? Eine Spezielle Taskforce von Textbroker testet und analysiert sämtliche Tools (Chat GPT, Jasper…), um Textbroker-Mitwirker zu echten AI-Experten zu machen, die dann Unternehmen im Editieren von KI-Texten unterstützen.

> Wandel vom Redakteur hin zum Editor wird (oder: soll) wahrscheinlich die Zukunft von Textbroker sein

Von ChatGPT erstmal eher unberührt: Premium-Content(-Strecken) von professionellen Copy Writern 

→ Was bisher nicht geklärt ist: Wieviel KI darf ich nutzen, um als Copy Writer zu gelten?

Offene Frage: Welchen Einfluss wird die KI auf den Bereich SEO und weitere Bereiche nehmen?

Die wichtigsten Learnings:

  • Textbroker arbeitet massiv daran, mit den Veränderungen durch die neuen Möglichkeiten der Texterstellung umzugehen (die Frage ist nun, ob das langfristig gelingt)
  • Die maschinelle Texterstellung wird die menschliche Arbeit in der nächsten Zeit nicht vollständig ersetzen können
  • Begrifflichkeiten in der Berufswelt werden sich perspektivisch ändern (z.B. Texter >> Editor)
  • Einige Entwicklungen hängen stark davon ab, wie sich Tools zur KI-Erkennung weiter entwickeln werden

Fazit von Anja:

Der Talk hat unterstrichen, dass große Unternehmen wie Textbroker versuchen, die automatisierte Texterstellung (zumindest nach außen) nicht als Bedrohung zu betrachten, sondern als Chance zur Entwicklung neuer Möglichkeiten und Kompetenzen.

Ob als Textbroker oder Agentur: Es ist wichtig, gemeinsam mit den eigenen Kunden ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie Tools wie Chat GPT unterstützen und Prozesse verbessern können – aber auch in welchem (neuen) Rahmen menschliche Unterstützung für erfolgreiche Texte notwendig ist.

Fakt ist: Allein mit Textproduktion in Masse wird sich kein menschlicher Job mehr halten können. Es bleibt also spannend, wie es (mit Textbroker) weiter geht.

Über den Autor
Anja Meinert
Über den Autor

Anja Meinert ist Professional Online-Redakteurin bei der clicks digital GmbH. Sie studierte Sprach-Literatur- und Kulturwissenschaften an der TU Dresden und ist seit 2021 bei clicks. Davor war sie mehrere Jahre im Online-Wein-Marketing tätig. Privat ist sie nicht nur Wein- sondern auch Disneyfan. Sie liebt Gartenprojekte und Ausflüge mit der Familie ebenso wie entspannte Momente mit Mini-Katze Smarty.

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