Ergänzend zum Beitrag über den internationalen href- language-Tag stellen wir heute die Einbindung der Sitemap in internationalen Shops vor. Für internationales SEO ist dieser Punkt deshalb so wichtig, da Suchmaschinen somit bewerten können, welche Seite für welche Sprache und welche Region geeignet ist, zusätzlich zum href-lang kann somit also weitere sprachgebundene Relevanz signalisiert werden.

Bedeutung der Sitemap für internationale Shops

Die Sitemap ist dann von Vorteil, wenn neue Seiten eingebunden werden, die Google bisher noch nicht indexiert hat, welche aber wichtig für Conversions und Umsatz sind. Um den Prozess der Indexierung zu beschleunigen, sollte daher immer eine Sitemap verfügbar sein, da diese eines der ersten Dokumente ist, die Suchmaschinen durchsuchen.

Sitemap für internationale Shops
Internationale Shops per Sitemap zu definieren verhindert doppelte oder falsche Inhalte im Index und beschleunigt die Indexierung neuer Inhalte. – Bildquelle: flaggen (Flickr.com / CC BY 2.0)

Außerdem kann so von erster Ebene aus jede wichtige Seite verlinkt werden, ohne dass ein Menü oder eine Seitenhierarchie im Frontend mit allen verfügbaren Links bestückt werden muss, was wiederum die Übersichtlichkeit beeinträchtigen könnte.

Wie wird die Sitemap integriert?

Die Sitemap wird als Ziel in der robots.txt angegeben, um Google zu signalisieren, dass diese Seite noch vor allem anderen zu beachten ist. So kann den Suchmaschinen schon vor Besuch der ersten URL signalisiert werden, welche URLs überhaupt relevant sind. Ebenfalls wird so die Linkpower gesteuert und gezielt verteilt.

Code für die Robots-Datei:

http://www.domain.de/sitemap.xml
User-agent: Googlebot
Disallow:

Die Sitemap muss dafür auf dem Server im Ordner der Webseite abgelegt werden.

Was gehört in die Sitemap hinein?

Kurz gesagt: alles was ranken soll. Das schließt also alle Seiten aus, die Noindex oder Nofollow beinhalten sowie per Canonical-Tag auf eine andere Seite als sich selbst verweisen.

Im Normalfall sollten also die Startseite, Kategorien und Unterkategorien eingetragen werden sowie vorhandene Landing Pages.

Produkte aufzuführen ist nur dann notwendig und sinnvoll, wenn sie permanent im Shop vorhanden sind, z.B. ein hauseigenes Sortiment, das ohnehin jederzeit angeboten wird. Häufiger Produktwechsel und damit eine notwendige Aktualisierung der Sitemap erhöht den Aufwand und macht auch nur Sinn, wenn es beispielsweise saisonal wiederkehrende oder neue Produkte sind, die nach Einführung permanent vorhanden sind.

Für sehr große Shops ist daher die Sitemap nur für die Startseite und Kategorien empfehlenswert.

Sitemap für internationale oder mehrsprachige Seiten anlegen

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Welche von beiden genutzt wird, liegt im Ermessen des Betreibers, Nachteile für das Crawlen durch Suchmaschinen gibt es bei keiner von beiden.

Variante 1: Eine komplette Sitemap

Diese wird in der robots.txt wie oben im Code zu sehen angelegt. Diese Sitemap enthält alle relevanten URLs – geordnet nach Kategorien, Bezeichnung oder chronologischer Reihenfolge.

Variante 2: Sitemaps aufgeteilt in Impressum, Kategorien und Produkte

Hier wird die Sitemap in drei Unterseiten aufgeteilt.

Die übergeordnete Sitemap kann in der robots.txt angelegt werden und führt dann auf ein Verzeichnis der untergeordneten Sitemaps, zuständig zum Beispiel für allgemeine Seiten, Impressum, Kategorien, Unterkategorien, Produkte und Landing Pages. Gängig sind Impressum-, Kategorie- und Produkt-Sitemaps.

Diese können beispielsweise so benannt werden:

http://www.domain.de/sitmap.xml

führt zu:

http://www.domain.de/sitmap-impressum.xml
http://www.domain.de/sitmap-kategorien.xml
http://www.domain.de/sitmap-produkte.xml

Internationale Seiten in der Sitemap anlegen

Für die Erstellung der Sitemap können Sitemap-Generatoren hinzugezogen werden, bspw. xml-sitemaps.com. Allerdings muss man hier noch einmal nachprüfen. Grundsätzlich beziehen Generatoren alle Seiten mit ein, die auf einer Domain gefunden werden, für die internationale SEO Optimierung reicht das aber nicht aus.

Seiten, die wie bereits erwähnt Nofollow (z.B. Sucheseiten), Noindex oder einen Canonical zu einem anderen Ziel führen, sollten besser entfernt werden. Sie sind für die Rankings nicht relevant. Hinzukommt für jede einzelne Unterseite die Definition der entsprechenden länderbezogenen URLs.

Gibt es beispielsweise bei Landing Pages kein Gegenstück, sollte zumindest die übergeordnete Kategorie als Pendant zur Seite genannt werden.

Für eine deutsche Seite würde der Code folgendermaßen aussehen:

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<urlset xmlns="http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9" xmlns:xhtml="http://www.w3.org/1999/xhtml"> 
<url> 
<loc>http://www.domain.de/kategorie-1</loc>
<xhtml:link rel="alternate" hreflang="de-ch" href="http://www.domain.ch/kategorie-1" /> 
<xhtml:link rel="alternate" hreflang="de-at" href="http://www.domain.at/kategorie-1" /> 
<xhtml:link rel="alternate" hreflang="en" href="http://www.domain.co.uk/category-1" />
<xhtml:link rel="alternate" hreflang="pl" href="http://www.domain.pl/kategoria-1" />
<xhtml:link rel="alternate" hreflang="tk" href="http://www.domain.tk/kategori-1" />
</url>  
</urlset>

Dieser Code muss ebenfalls für jede weitere URL angegeben werden. Ab <loc> wiederholt sich der Code dann für jede weitere URL plus deren Gegenstücke auf den weiteren Länderdomains.

Außerdem sollte der Code für jede Domain individuell angelegt werden, wobei die URL nach <loc> dann jeweils ausgetauscht wird.

Fazit:

Eine Sitemap kann die Indexierung positiv unterstützen, vorausgesetzt, sie wird bei Änderungen an der Domain und deren weiteren Gegenstücken in anderen Ländern regelmäßig aktualisiert. Für internationale Seiten ist sie umso bedeutsamer, da eine internationale Sitemap die Verbindung zwischen mehrsprachigen oder internationalen Seiten für Suchmaschinen verdeutlicht. So kann die Doppelindexierung z.B. bei ähnlichen Sprachgewohnheiten für verschiedene Länder vermieden werden, was wiederum doppelte Inhalte und negative Beeinflussung der Rankings verhindert.

Über den Autor
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Über den Autor

Herbert Buchhorn ist Geschäftsführer der clicks digital GmbH, einer der führenden Performance Marketing Agenturen mit Sitz in Dresden und Projektbüros in Berlin, München und Köln. Als gefragter Marketingexperte betreut er mit seinem Team nationale wie internationale Onlineprojekte von Unternehmen unterschiedlichster Branchen.

4 thoughts on “Onpage SEO Teil 8: Sitemap richtig definieren für internationale Shops

  1. Zunächst einmal, super „Onpage SEO“ Reihe die ihr da zusammengefasst habt, wirklich sehr empfehlenswert und super informativ.
    Nun habe ich aber noch eine Frage zu den international ausgerichteten Sitemaps. Ist das nur eine alternative Lösung, die hreflang in der Sitemap zu erwähnen, anstelle sie klassisch im Bereich einer Seite aufzulisten oder empfehlt ihr hier beides zu machen?

  2. Hallo Andreas,

    wir würden dir immer empfehlen beide Varianten zu realisieren, damit Suchmaschinen die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Sprachvarianten schnellstmöglich verstehen und bewerten können.

    Viele Grüße Nils

  3. Danke für den hilfreichen Artikel. Wie handhabt man das bei internationalen Seiten mit verschiedenen TLDs wie de, at mit zum Teil exakt gleichen Inhalten? Müsste hreflang auch eingebaut werden?

    1. Hi, Danke für deinen Kommentar. Ja, auch bei verschiedenen TLDs mit gleichen Inhalten sollte der HREFLANG Tag verwendet werden. Er dient dazu, Google zu zeigen welche Seiten in welcher Sprache ranken sollen. Damit sollen Kannibalisierungen vermieden werden. Ob die Seiten auf der gleichen Domain oder auf unterschiedlichen Domains liegen, ist hierbei zweitrangig, der HREFLANG funktioniert auch domainübergreifend.

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